Helvetic-Besitzer Ebner über Billigsttickets und Swiss-Vertrag

Der Regionalflieger hat jetzt eine zweite Basis am Euroairport Basel.
Martin Ebner, der Patron von Helvetic © zVg/Helvetic, Montage: TRAVEL INSIDE

Helvetic Airways hat ihre zweite Basis am Euroairport bezogen. Die Regionalairline will hier zwei Jets stationieren, einer davor ist einer der vier brandneuen Embraer E195-E2. Der erste reguläre Flug findet am Samstag, 10. Juli, nach Santorini statt. Auf dem Flugplan ab Basel stehen weiter Larnaca und Jerez. Geflogen wird jeweils von Freitag bis Sonntag.

Zur Eröffnung der Basis am Donnerstag flog Helvetic-Eigner Martin Ebner von Zürich nach Basel mit. Der Finanzinvestor erklärte dabei, warum die Airline dieses Flugzeug kaufte: «Es gibt kein besseres auf dem Markt.» Der Embraer E195 verbraucht laut Herstellerangaben einen Viertel weniger Treibstoff als vergleichbare Jets und produziert zwei Drittel weniger Lärm. «Je teurer der Ölpreis, desto wertvoller also das Flugzeug», so Ebner in einem Interview mit «Blick».

Dumpingpreise gar nicht nötig

Ökonomische und ökologische Aspekte seien kein Gegeneinander, so Ebner weiter: «Wenn man heute der Ökologie nicht Rechnung trägt, hat man ökonimisch keine Chance.» Eine klare Absage erteilt Ebner Billigst-Tickets zu Dumpingpreisen für CHF 10. «Es ist auch gar nicht nötig, die Preise künstlich zu drücken. Die Leute wollen reisen und fliegen.»

Seine Fluggesellschaft sei dank Flexibilität gut durch die Krise gekommen. Das dies nur dank der Swiss, für die Helvetic auch in der Pandemie Wetlease flog, so war, bestreitet Ebner. Helvetic habe einen «sehr guten Vertrag mit der Swiss». Davon habe man profitiert. «Aber wenn es die Swiss nicht geben würde, hätten wir bei einer anderen Airline vielleicht noch den besseren Vertrag erhalten.»

Welche Krise?

Von einer Krise in der Schweiz will Ebner ohnehin nichts wissen. «Die Schweiz war doch gar nie in einer wirtschaftlichen Krise! Dieser Eindruck ist bloss entstanden, weil Wirtschaftsteile mit hoher Visibilität wie die Gastro- und Reisebranche am Boden waren», so Ebner. Deren Einfluss auf die Wirtschaftsleistung der Schweiz sei aber marginal.

Trotzdem macht er sich Sorgen um die Schweiz. «Die Leistungsbereitschaft hat spürbar nachgelassen. Gerade in der Pandemie haben die Leute gemerkt, dass der Staat helfen kann. Man hat nun das Gefühl, der Staat müsse immer helfen. Das ist die falsche Einstellung und schädlich für die Schweiz. Die Eigenverantwortung muss wieder stärker ins Zentrum rücken.» (TI)