Klima-Steuer macht Griechenland-Ferien teurer

Es drohen Mehrkosten bis zu sechs Euro pro Tag – Hoteliers sind sauer.
©Rail Europe

Bad News für Griechenland-Reisende: Touristen zahlen ab 1.1.2024 bei ihren Ferien in Griechenland eine saisonabhängige «Abgabe für die Klimaresilienz». Somit werden Ferien im Land der Hellenen teurer als im Vorjahr, wie verschiedene internationale Medien berichten.

Die griechische Regierung verfährt nach dem Verursacherprizip, denn sie ist davon überzeugt, dass der Tourismus zur Verstärkung der Effekte des menschengemachten Klimawandels beiträgt. Nachhaltiger Tourismus sei nur mit einer klimagerechten Infrastruktur möglich, welche mit der Besteuerung der Nutzung touristischer Unterkünfte finanziert werden solle.

Im Gegenzug wird die Übernachtungsabgabe, wie die Kurtaxe in Griechenland heisst, zwar abgeschafft. Im Vergleich zur Übernachtungsgebühr macht die Klimasteuer aber zwischen einem Euro und maximal sechs Euro mehr pro Tag aus als vorher. Es gilt die Faustregel: Je luxuriöser der Urlaub, umso höher die Abgabe. Anders als bei der Übernachtungsabgabe wird die Klimasteuer auch bei Kurzeitvermietungen über einschlägige Internetplattformen erhoben.

Der Klimaresilienzbeitrag wird pro Tag und pro Zimmer/Apartment erhoben. In den Monaten März bis Oktober ist die Gebühr höher. Für Hotels mit ein bis zwei Sternen sind in der Hauptsaison 1,50 Euro zu zahlen. Bei drei Sternen beträgt die Klimasteuer drei Euro. Für vier Sterne sind sieben Euro pro Tag fällig. Luxuriöse Hotels mit fünf Sternen kosten die Touristen zehn Euro Klimasteuer. In vermieteten möblierten Zimmern oder Appartements sind 1,50 Euro pro Tag fällig. Bei den über das Internet vermittelten Kurzzeitvermietungen werden für Wohnungen 1,50 Euro berechnet. Handelt es sich bei der Immobilie um ein Einfamilienhaus oder eine Villa, dann beträgt die Gebühr 10 Euro.

Von November bis Februar beginnt die Abgabe mit 0,50 Euro und steigt auf maximal vier Euro. Der geringere Preis soll den Wintertourismus in Griechenland fördern. Schliesslich sind die Hotelpreise im Winter ohnehin niedrig. Branchenverbänden zufolge kostet beispielsweise ein Fünf-Sterne-Hotel in Xanthi im nordgriechischen Thrakien im Winter nicht mehr als 60 Euro.

Hoteliers protestieren

Die Hoteliers sehen sich gegenüber den Kurzzeitvermietungen benachteiligt. Zudem ist ab dem 1.1.2024 für Hotels mit einem Jahresumsatz von mehr als zwei Millionen Euro eine Versicherung gegen Brände, Überschwemmungen und Erdbeben Pflicht, was weitere Mehrkosten verursacht. Die Regierung argumentiert dagegen, dass auch die Kurzzeitvermietungen (unter 60 Tagen) reglementiert werden. (TI)