Lastminute.com zahlt 29 Millionen zurück

Das Online-Reiseunternehmen mit Sitz in Chiasso wird den Entscheid des SECO nicht anfechten.
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Bereits im November erhielt die LM Group Holding vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) den Bescheid, dass knapp EUR 29 Mio. zurück bezahlt werden müssen. Konkret ging es um die bezogenen Kurzarbeitsentschädigungen. Im Juli 2022 nahm die Tessiner Staatsanwaltschaft Untersuchungen gegen das Unternehmen wegen unrechtmässiger Inanspruchnahme von Sozialversicherungs- oder Sozialhilfeleistungen und Verletzung des Schweizer Arbeitslosenversicherungsgesetzes.

Verfügung akzeptiert

Gemäss verschiedenen Medienberichten hat der neu zusammengesetzte Verwaltungsrat entschieden, die Verfügung des SECO nicht anzufechten und die geforderten EUR 29 Mio. vollumfänglich zu bezahlen. Aufgrund des eingeleiteten Verfahren bildete das Unternehmen dafür Rückstellungen in der Höhte von CHF 34 Mio.

Neuer Verwaltungsrat und neuer CEO
Fabio Cannavale, abgesetzter CEO Lastminute.com

Im Rahmen der Untersuchung durch die Tessiner Staatsanwaltschaft wurde Fabio Cannavale, Firmengründer, Hauptaktionär und CEO mit weiteren Führungsmitgliedern in Untersuchungshaft genommen. Daraufhin trat er von seinen Ämtern zurück. Inzwischen ist Cannavale wieder auf freiem Fuss.

Weil auch die damals ad interim eingesetzte CEO Laura Amoretti in Verdacht kam, entschloss sich das Unternehmen zu einem personellen Schnitt in der Führungsetage.

Neuer CEO ist Luca Concone, Verwaltungsratspräsident der Solar Investment Group und bereits früher Verwaltungsratspräsident von BravoFly, woraus die Lastminute Group hervorging.

Im Rahmen einer ausserordentlichen Generalversammlung wurde auch der Verwaltungsrat neu Gewählt. Verwaltungsratspräsident ist neu Yann Rousset  und Maria Teresa Rangheri, Valentin Pitarque sowie Cyril Ranque wurden zudem neu in den Verwaltungsrat gewählt.
Die Generalversammlung stimmte auch den Rücktritten des früheren VR-Präsidenten Laurent Foata und den Verwaltungsrät*innen Paola Garzoni, Javier Pérez-Tenessa und Roberto Italia zu. Wegen beruflicher Unvereinbarkeit zog sich Paolo Quaini von der Wahl zurück. (BRA)