LGBTQ+-Ranking: Die (un)sichersten Reiseländer

Öffentlich Händchen halten oder Zärtlichkeiten austauschen – das können Homo-, Trans- und Intersexuelle nicht in jedem Land.
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Bei der Ferienplanung geht es für Lesben, Schwule, Transsexuelle und anderen Mitglieder der LGBTQ+-Community oftmals nicht nur um die Frage, wo es besonders schön ist und welches Land sie schon immer mal sehen wollten – sondern auch, ob sie im Reiseland sicher sind und aufgrund ihrer Sexualität nicht etwa Gefängnis oder andere Strafen fürchten müssen. Welche Länder besonders sicher sind und welche nicht, klärt jetzt ein neues Ranking.

Darin fliesst beispielsweise ein, ob gleichgeschlechtliche Ehen in dem Land legal sind, wie homosexuelle, bisexuelle, trans- und intersexuelle Menschen am Arbeitsplatz geschützt sind, ob es gesetzmässigen Schutz vor Diskriminierung gibt, wie die Adoption in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften geregelt ist oder ob gleichgeschlechtliche Beziehungen sogar verboten sind.

Top 10 der unsichersten Länder für LGBTQ+
Platz Land LGBTQ+ Gefahrenindex
1 Nigeria −142
2 Katar −137
3 Jemen −128
4 Saudi-Arabien −126
5 Tansania −125
6 Iran −124
7 Sudan −119
8 Barbados −118
9 Malaysia −117
10 Malawai −111

 

Hauptsächlich gehören afrikanische Länder zu den unsichersten Reisezielen für LGBTQ+. Doch auch vermeintliche Ferienparadiese wie Barbados oder Malaysia landen in den Top 10. Auf Barbados gelten homosexuelle Taten als «ernste Anstössigkeit» und können mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bestraft werden. Für Analverkehr kann es sogar lebenslang geben.

In Malaysia drohen für gleichgeschlechtlichen Sex bis zu 20 Jahre Haft, auspeitschen und Strafen gemäss den staatlichen Sharia-Gesetzen. Ausserdem gelten einige Formen des Gender-Ausdrucks als Straftat. Für einen Eklat sorgte der Tourismusminister des Landes, Datuk Mohammaddin bin Ketapi, auf der ITB im März, als er sagte: «Wir haben hier keine Homosexuellen.» Im unsichersten Reiseziel, Nigeria, wird sogar die Diskussion über LGBTQ+-Rechte kriminalisiert.

Schweden ist das sicherste Reiseland für LGBTQ+

Als sicherstes Reiseland in dieser Hinsicht stuft das Ranking in diesem Jahr Schweden ein. Keine grosse Überraschung, landet das skandinavische Land doch regelmäßig an der Spitze der sicheren Reiseländer für LGBTQ+.

Auch Kanada, Norwegen, Portugal und Belgien gehören der Auswertung des Reiseblogs «Asher & Lyric» zufolge zu den LGBTQ+-freundlichsten Ländern. Die Schweiz landet bei 150 ausgewerteten Nationen auf dem 44. Platz hinter Albanien, Nepal und Zypern. (TI)