LH/LX-Interlining mit Condor bleibt

Lufthansa Gruppe lenkt unter EU-Druck ein.
@ TRAVEL INSIDE

Die Lufthansa gibt im Streit mit dem Ferienflieger Condor um eine Vereinbarung über Zubringerflüge vorerst klein bei. «Wir ziehen in Erwägung, den Vertrag mit Condor vorerst weiter laufen zu lassen», erklärte ein Lufthansa-Sprecher laut der Nachrichtenagentur Reuters.

Die ganze Lufthansa Gruppe hatte das Interlining-Abkommen mit Condor auf den Sommer 2021 gekündigt, womit auch die Swiss keine Condor-Passagiere mehr übernommen hätte. Lufthansa und Swiss setzen beide selber vermehrt auf Ferienflüge weil der Geschäftsreiseverkehr in der Corona-Krise dramatisch einbrach und wohl längere Zeit für die Erholung braucht als der Freizeit-Tourismus.

Die mit einem milliardenschweren staatlichen Hilfspaket gestützte Lufthansa reagiert damit auf Druck der EU-Kommission. Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hatte sich laut einem Bericht des Magazins «Spiegel» bei der Bundesregierung über das Vorgehen der Lufthansa gegenüber Condor beschwert.

Der Ferienflieger hatte wegen der Kündigung Klage beim EU-Gericht eingelegt mit dem Ziel, nachträglich Beihilfeauflagen für das Lufthansa-Rettungspaket durchzusetzen. Condor beschwerte sich auch beim Bundeskartellamt. Aus Sicht von Condor handelt sich bei der im Juni wirksam werdenden Kündigung um den Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung.

Condor ist auf Zubringerflüge im Inland angewiesen, um seine Langstreckenjets füllen zu können. Die Lufthansa ist dagegen nach wie vor der Ansicht, dass das Beenden des Vertrags rechtlich nicht zu beanstanden ist, erklärte der LH-Sprecher weiter. (TI)