Massive Kritik an Privatjets

Die während des WEF zum Einsatz kommenden Privatjets verursachen im Vergleich genau so viel CO₂ wie 350’000 Autos.
Privatjet auf dem Engading Airport Samedan/St. Moritz. ©Pixabay/S. Hermann & F. Richter

Eine Studie von Greenpeace zeigt, dass das Verkehrsaufkommen während des Weltwirtschaftsforums in Davos (WEF) 2022 doppelt so viele Privatjets als üblich unterwegs unterwegs waren und viermal soviel CO₂-Emissionen verursachten. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, reist jeder zehnte WEF-Teilnehmer im Privatjet an.

Man fliegt mit dem Privatjet um über das Klima zu diskutieren

Klara Maria Schenk von der europäischen Mobilitätskampagne von Greenpeace sagt: «Die Reichen und Mächtigen strömten nach Davos, um über Klima und Ungleichheit zu diskutieren. Dabei benutzen sie das weltweit umweltschädlichste Verkehrsmittel: den Privatjet. Gleichzeitig erlebt Europa die wärmsten Januartage seit Aufzeichnungsbeginn und viele Menschen kämpfen mit extremen Wetterereignissen, verstärkt durch die Klimakrise.»

Über ein Drittel der Privatjetflüge waren ultrakurz

Von all diesen Flügen waren 53 Prozent Kurzstreckenflüge unter 750 km. 38 Prozent waren Ultra-Kurzstreckenflüge von weniger als 500 km. Der kürzeste, erfasste Flug war 21 km lang – von Friedrichshafen nach Altenrhein. Zu den Ländern mit den meisten Ankünften und Abflügen gehören Deutschland, Frankreich und Italien.

Die von Greenpeace International veröffentlichte Studie erscheint wenige Tage vor dem Weltwirtschaftsforum 2023 in Davos. Das selbst erklärte Ziel der Reichen und Mächtigen ist es, den Klimawandel und andere ‘aktuelle Krisen’ mit ‘mutigen, kollektiven Massnahmen’ zu bekämpfen.

Forderung nach Verbot

Greenpeace fordert, dass das Reisen in Privatjets und Kurzstreckenflüge der Vergangenheit angehören sollen.

«80 Prozent der Weltbevölkerung sind noch nie geflogen. Dennoch leiden sie an den Folgen der klimaschädlichen Flugverkehrsemissionen. Privatjets und Kurzstreckenflüge müssen der Vergangenheit angehören», sagt Schenk. (TI)