‘Mayday’ fordert verlässliche Regeln für Quarantäne-Liste

Petition mit zahlreichen Forderungen ist lanciert.

Die neue Quarantäne-Liste für Ausland-Rückkehrer hat in der Reisebranche grosse Aufregung verursacht. In der Kritik stehen die Aussagen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) und die Tatsache, dass keinerlei Planungssicherheit bezüglich der Liste besteht. Die informelle Branchengruppe ‘Mayday’ verlangt nun mit einer Petition mehr Verlässlichkeit.

«Nachdem von Bundesrätin Sommaruga an der Medienkonferenz vom 1. Juli 2020 eine monatliche Quarantäne-Liste für Rückreisende aus sogenannten «Risiko-Ländern» angekündigt wurde («Planungssicherheit»), kommunizierte das BAG bereits am 17.Juli 2020, dass ein weiteres Dutzend «Risiko-Länder» dazukommen werden – welche blieb Spekulation bis am 22. Juli weitere 15 Länder auf die Liste gesetzt wurden», stellt ‘Mayday’ fest.

«Die entsprechenden Massnahmen wurden darauf noch in der gleichen Nacht, äusserst kurzfristig und auch rückwirkend in Kraft gesetzt. Dieses Vorgehen hat die Interessengemeinschaft Mayday in Rage gebracht. Die Bundesbehörden scheinen nicht zu verstehen, dass ihre widersprüchliche und zum Teil spekulative Kommunikation bei Reisenden, sowie bei der Reise- und Airline-Branche wie auch dem Tourismus in der Schweiz weitreichende Folgen mit Stornierungen, Umbuchungen, Verdienstausfällen und eine weit verbreitete Unsicherheit zur Folge haben», wie es in einer Mitteilung heisst.

Mit einer Petition fordert ‘Mayday’ nun die Bundesbehörden auf, ihr Quarantäne-Regime wie folgt zu ändern, respektive ihre Praxis auf folgende Punkte zu prüfen:

  • Die Listenänderungen sollen monatlich, Ende Monat erfolgen. In Ausnahmefällen auch Mitte Monat.
  • Zwischen diesen Terminen wird nicht über weitere Quarantäne-Massnahmen für einzelne Länder spekuliert!
  • Die Einführung neuer Risiko-Länder mit Quarantäne-Folge hat mit einem Vorlauf von mindestens 3 Arbeitstagen zu erfolgen und gilt nicht rückwirkend.
  • Es ist zu prüfen, ob ein negativer Corona-Test (PCR) die Quarantäne entweder überflüssig machen oder verkürzen könnte. Österreich und Deutschland arbeiten seit Wochen erfolgreich mit diesem System.
  • Die Einführung eines Ampel-Systems (grün/gelb/rot) für sämtliche Länder ist zu prüfen.
    Es soll zwischen Ländern (Beispiel Spanien) und Regionen/Gebieten (Beispiel Mallorca) klar unterschieden werden. (TI)