My Experience: Wo ist der fünfte Stern geblieben?

Hans-Peter Brasser, Special Correspondent TRAVEL INSIDE, verbrachte eine Woche im Dorissa Seaside Resort auf Samos.
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So viel vorweg, meine Partnerin und ich buchen in der Regel keine Pauschalferien. Nach hektischen Monaten wollten wir uns aber ganz einfach an einem Strand erholen, ohne weite Wege oder ohne tägliches in den Mietwagen-Sitzen.

Die Wahl fiel auf Samos

Freunde verbringen jedes Jahr eine Woche auf Samos und empfahlen uns das Dorissa Seaside Resort. Dieses Resort ist, obwohl es genau in der Verlängerung der einzigen Piste des Flughafens liegt, mit fünf Sternen kategorisiert, nicht nur lokal, sondern auch von Veranstaltern wie beispielsweise TUI und Hotelplan. Der Flugverkehr bzw. -lärm der durchschnittlich fünf bis sechs täglichen Flüge, welcher uns bewusst war, störte uns aber überhaupt nicht.

Plus und Minus

Die Anlage ist weitläufig und schön angelegt und wirklich direkt am langen Sand-Kiesel-Strand. Das ist sicher einer der Pluspunkte sowie auch das sehr freundliche Personal.  Ein weiterer Pluspunkt ist das ausgezeichnete à la Carte-Restaurant ‘Unan’ mit seiner kreativen asiatischen Küche.

Ansonsten steht abends aber nur das Buffetrestaurant zur Wahl und da beginnt die Suche nach dem fünften Stern. Das Dorissa Seaside Resort ist fest in skandinavischen Händen und die Gäste aus dem Norden buchen hauptsächlich ‘all inclusive’. Gerade im Buffetrestaurant trägt die Vermischung von Halbpensionsgästen aus Deutschland und der Schweiz mit der Mehrheit von ‘all inclusive’-Gästen aus Skandinavien leider nicht zum Erhalt des Fünf-Sterne-Standards bei.

Übrigens, das leidige Thema des Reservierens der Liegestühle an Pool und Strand mit Handtüchern frühmorgens ist nicht nur eine Unsitte unserer nördlichen Nachbarn, sondern auch deren noch weiter nördlich beheimateten Nachbarn.

Zum Glück liegt der Ort Phytagorion, mit seinen Restaurants, Bars und Geschäften nur fünf Taximinuten entfernt. Zu empfehlen ist das Restaurant ‘Kritatmos’, in der gleichnamigen malerischen Gasse, wegen seiner verfeinerten und frischen griechische Küche.

Design-Zimmer
Der tolle Meerblick vom etwas zu klein geratenen Design-Zimmer (BRA)

Bekanntlich kommt viel ‘Design’ aus Skandinavien und entsprechend sind auch Zimmer und andere Einrichtungen wie die Bar entworfen. Das mag zwar toll aussehen, ist aber nicht wirklich funktional und wirkt eher kalt.

Das Superior-Zimmer, mit toller Meersicht, war mit ca. 21 qm für uns zu klein und verfügte über zu wenig Stauraum. Leider war das Hotel ausgebucht was einen Zimmerwechsel verunmöglichte. Auch hier vermissten wir den fünften Stern.

Mit den Minuspunkten haben wir uns arrangiert und entsprechend unsere Ferien auf Samos in vollen Zügen genossen. Könnte ich dem Hotelier einen Rat geben, wäre es derjenige, dass es vielleicht besser wäre nur ‘all inclusive’ oder nur traditionelle Verpflegungsvarianten anzubieten. Beides zusammen ist der Qualität abträglich.

Hans-Peter Brasser