Der Bund will, dass sich Menschen, welche nicht geimpft oder genesen sind, nach den Ferien testen lassen, auch ohne Symptome. «So soll verhindert werden, dass das Virus eingeschleppt wird», sagte Virginie Masserey Leiterin der Sektion Infektionskontrolle beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) bei der ersten Pressekonferenz der Corona-Experten nach der Sommerpause.
Die Testempfehlung für Ferienrückkehrer gilt zwar nur für Ungeimpfte. Wenn jemand Symptome zeige, soll er oder sie sich allerdings immer testen lassen – egal ob geimpft oder nicht, erklärte Masseray. Diese Botschaft wird der Bevölkerung mit einer Kampagne des Bundes vermittelt. Plakate sind in verschiedenen Sprachen bereit zum Aufhängen.
Ein Test-Obligatorium für Ferienrückkehrer gibt es nicht, ist aber auch nicht ausgeschlossen. «Über eine Pflicht können wir nachdenken, aber es wäre wohl schwierig, sie durchzusetzen und zu kontrollieren», so Masseray. Das Ziel sei, möglichst viele Infektionen durch Tests zu entdecken.
Die Testkapazitäten in den Kantonen, um die Reiserückkehrer zu testen, könnten allerdings an ihre Grenzen stossen. «Man muss ständig schauen, ob man weitere Kapazitäten braucht. Es wird einen Druck geben auf die bestehenden Kapazitäten», sagte Linda Nartey, Berner Kantonsärztin und Vizepräsidentin der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte.
All jene, welche die Corona-Impfung aufgrund der Sommerferien verschoben haben, rufen die Experten auf, diese so bald wie möglich nachzuholen. Corona-Taskforce-Präsident Martin Ackermann empfiehlt, die Ungeimpften direkt anzusprechen. Erwähnt wurde die Möglichkeit einer Telefonkampagne.
«Wir hätten es in der Hand, die Epidemie in der Schweiz könnte in rund acht Wochen zu beenden, indem wir uns alle impfen liessen», so Ackermann. Ein Impfobligatorium schlägt Ackermanns Task Force indes nicht vor.
(Christian Maurer)
