Neuartige Expeditionen mit Adler «vor der Haustüre»

Die deutsche Ausflugs-Reederei Adler-Schiffe gibt sich innovativ: Fünf Tage Nordsee-Inseln ab Hamburg mit einem Expeditionsschiff – Corona macht’s möglich.
MS Quest

Das Geschäftsmodell des auf Sylt beheimateten Familienunternehmens Adler-Schiffe kreiste bis anhin um Ausflugsfahrten: 26 Fahrgastschiffe stehen dazu an vielen deutschen Abfahrtshäfen an der Nord- und Ostsee wie auf der Elbe, Eider und dem Nord-Ostsee-Kanal im Einsatz.

Dann bot Corona eine einmalige Gelegenheit: Das norwegische Expeditionsschiff Quest musste diesen Sommer sein Spitzbergen-Programm stornieren und war auf dem Charter-Markt – Adler-Chef Sven Paulsen zögerte nicht lange und erfüllte sich einen langgehegten Traum: Eigene Expeditionen in der Nordsee. Paulsen selber ist ein begeisterter Expeditionsteilnehmer und war u.a. bereits mit Skiern am Nord- und Südpol.

1992 für Linienfahrten in Grönland erbaut, wurde das kleine Schiff 2004 in ein Expeditionsschiff umgebaut und war danach als Disko II und Endurance unterwegs, seit einer Renovation 2018 nun als Quest. Sie verfügt über 26 Kabinen (maximal 56 Passagiere) und war bis anhin meist in arktischen Gewässern unterwegs. Seit Ende Juli fährt die Quest nun also für Adler-Schiffe auf einer attraktiven 5-tägigen Route ab Hamburg zu den vorgelagerten deutschen Inseln Helgoland, Sylt, Amrum im Wattenmeer sowie den Halligen und wieder zurück.

«Das Echo auf diese neuartigen und naturnahen Nordsee-Expeditionen im kleinen Kreis vor der Haustüre ist sehr positiv», freut sich Grietje Ketter von Adler-Schiffe. Bis Ende September ist die Quest regelmässig auf dieser ungewöhnlichen Route vor der deutschen Nordseeküste unterwegs. Dabei wird der Expeditions-Stil gewahrt: An Bord informieren Lektoren über die Besonderheiten der Destinationen und besuchten Nationalparks, die begleiteten Landgänge erfolgen per Zodiacs und die Brücke ist meist frei zugänglich. Selbstverständlich werden sowohl an Bord wie an Land alle geforderten Corona-Massnahmen umgesetzt, das Schiff ist nicht maximal belegt. Buchbar ist die Quest über die Website des Unternehmens, das Adler-Reisebüro auf Sylt oder in der Schweiz über Globoship.

(Beat Eichenberger)