«Nicht das Billigste, sondern das Beste»

TRAVEL INSIDE sprach an Bord des neuen Cruiseliners Celebrity Beyond mit Jo Rzymowska, Vice President & Managing Director EMEA von Celebrity Cruises.
Jo Rzymowska. ©BE/TI

Celebrity Cruises stellte kürzlich auf einer Shakedown-Cruise ab Southampton den internationalen Medien und Vertriebspartnern ihr neustes Kreuzfahrtschiff vor, die Celebrity Beyond (TI berichtete).

TRAVEL INSIDE hatte an Bord die Gelegenheit, mit EMEA-Chefin Jo Rzymowska zu sprechen.


Frau Rzymowska, was ist für Sie persönlich die wichtigste Neuerung auf der Celebrity Beyond im Vergleich zu den beiden Vorgängerinnen Celebrity Edge und Apex?

Mich beeindruckt vor allem der zusätzliche Raum, der dank einer Verlängerung um 21 Meter über das ganze Schiff spürbar ist. Viele Locations konnten so grosszügiger gestaltet werden und bieten den Gästen noch mehr Komfort.

Schauen Sie sich zum Beispiel im weiträumigen zentralen Atrium The Grand Plaza um oder oben in der Sunset Bar, die jetzt viel mehr Platz bietet. Die neue Vermessung des Schiffes erlaubte es zudem, 179 zusätzliche Kabinen und Suiten einzubauen.

Für welche Kundschaft empfiehlt sich die Celebrity Beyond?

Celebrity Cruises spricht generell eine anspruchsvolle internationale Kundschaft an, welche die Vielseitigkeit und die differenzierten Vorzüge eines luxuriösen Resorts schätzt. Stichworte dazu sind etwa eine hervorragende Küche, ein exquisites Design oder eine umfassende Wellness-Infrastruktur. Wir fokussieren uns auf Menschen, die die schönen Dinge im Leben suchen und nicht das Billigste, sondern das Beste wünschen.

Wie wichtig ist der europäische, respektive der deutschsprachige Markt für Celebrity?

Die meisten unserer Gäste kommen aus Nordamerika, die USA sind der grösste und wichtigste Quellmarkt. Wenn wir in Europa kreuzen, stammen dreissig bis vierzig Prozent der Gäste aus europäischen Ländern. In der Karibik ist dieser Anteil tiefer, dafür spielen dort die Gäste aus Südamerika eine grössere Rolle. Der deutschsprachige Markt ist hochwertig und wichtig für uns: Wir können auf unseren Schiffen diejenigen Gäste begrüssen, die sich lieber in einem internationalen als einem nationalen Umfeld bewegen.

Welche Bedeutung hat der Reisebüro-Vertrieb für Celebrity?

Eine sehr grosse: Rund 90 Prozent der Buchungen kommen in den europäischen Märkten über Reisebüro-Agenten herein. Wir fokussieren dabei auf ausgewählte Vertriebspartner, die über eine hochwertige Kundschaft verfügen und verstehen, für was Celebrity Cruises steht und wie wir uns unterscheiden.

Aber wir verfolgen keine Preferred Agents-Strategie, über die die anderen Reisebüros buchen müssen, sondern arbeiten grundsätzlich und gerne mit allen interessierten Agenten zusammen, die wir auch auf vielfältige Weise unterstützen.

Wie bewegt sich nun derzeit die Nachfrage?

Viele Menschen, die in den letzten zwei Jahren nicht mehr reisen konnten, möchten sich nun wieder etwas Besonderes leisten. Das zeigt sich daran, dass sich unsere Schiffe von den Suiten nach unten füllen. Was die Celebrity Beyond betrifft, die in diesem Sommer nun im Mittelmeer kreuzt, gibt es bereits einige voll ausgebuchte Abfahrten.

Es gibt somit auch keine Corona-Einschränkungen mehr?

Nein, wir haben keine Auslastungs-Restriktionen mehr, und auch die übrigen Massnahmen an Bord wie Maskenpflicht oder Abstand gelten nicht mehr. Nach wie vor wird aber eine vollständige Impfung verlangt und derzeit noch ein negativer Test. Auch die Crew ist übrigens vollständig geimpft.

Und wie wirkt sich die Coronakrise und nun der Treibstoffpreis auf das Preisbild aus?

Das Preisniveau ist im Vergleich zu Vor-Corona weitgehend unverändert, und wir werden auch keine Treibstoffzuschläge erheben. Eine zehntägige Kreuzfahrt im Mittelmeer in einer Balkonkabine kommt im Durchschnitt auf rund 2500 Pfund (zirka CHF 3000), inklusive der Always-Included-Leistungen.

Es ist eine Tatsache, dass der Cruise-Markt sehr preisgetrieben ist, doch das ist nicht unser Fokus – wir sind nicht die Reederei mit den günstigsten Preisen.

Beat Eichenberger