Noch mehr Wachstum auf Hochsee

Nach Carnival, RCI und NCL-Holdings geben auch Windstar, Emerald und Ponant Erweiterungen ihrer Flotten bekannt.
Die vormalige World Explorer von Nicko Cruises wechselt 2026 zu Windstar ©Nicko Cruises

Die vormalige World Explorer von Nicko Cruises wechselt 2026 zu Windstar.

Noch bebt die Ankündigung von Norwegian Cruise Lines Holding an der Seatrade-Konferenz in Miami nach: Zusätzlich zu den bereits georderten Schiffen sollen bis in 12 Jahren acht weitere neue Cruiseliner die Flotten ihrer drei Marken NCL, Oceania und Regent Seven Seas verstärken (TI berichtete).

Damit legte die dritte grosse Cruise-Holding die zuvor jahrelang Pandemie-bedingte Zurückhaltung ab, in neue Cruiseliner zu investieren. Erst im Februar und März brach Carnival Cruise Line mit der Bestellung einer vierten und fünften Excel-Einheit den Bann, und ebenfalls im Februar gab RCI den Auftrag für eine siebte Oasis-Einheit bekannt.

Windstar Cruises
Star-Schiffe für Windstar ©Windstar

Nun geht es plötzlich Schlag auf Schlag weiter: Auch die US-internationale Boutique-Reederei Windstar Cruises baut die Flotte ihrer Megayachten aus. Dabei geht es um zwei eisverstärkte Schiffe der Explorer-Klasse, die auf der portugiesischen West-Sea-Werft von Mystic Cruises gebaut wurden oder im Bau stehen.

Das erste Typenschiff, die World Explorer, wurde 2019 an die deutsche Nicko Cruises (gehört auch zu Mystic) ausgeliefert und ist aktuell an Quark Expeditions verchartert. Im Dezember 2026 soll dieses Schiff als Star Explorer zu Windstar wechseln.

Bereits zuvor, im Dezember 2025, erhält Windstar die neue Star Seeker. Diese Einheit steht aktuell im Bau und war ursprünglich als World Seeker für Mystic, resp. deren US-Ableger Atlas Ocean Voyages geplant. Dort stehen auch die weiteren Explorer Schiffe World Voyager, Navigator und Traveller im Einsatz.

Die 10’000-BRZ-Expeditionsschiffe nehmen in 112 Kabinen und Suiten maximal 224 Gäste auf. Die Star Explorer und Star Seeker ergänzen die bisherige Windstar-Flotte mit den drei Megayachten Wind Pride, Breeze und Legend, die 2013 von Seabourn übernommen wurden, und den drei High-Tech-Grossseglern Wind Star, Spirit und Surf.

Emerald Cruises
Die Emerald Kaia ©Emerald Cruises

Emerald Cruises, eine Marke der Scenic Gruppe, hat mit dem Bau einer weiteren Superyacht ebenfalls einen nächsten Expansionsschritt bekannt gegeben. Emerald, mit hochklassigen Flussfahrten weltweit ein Begriff, stieg erst vor zwei Jahren ins Hochsee-Segment ein.

Das erste Schiff, die Emerald Azzurra, lieferte die Halong-Werft (Vietnam) im Frühling 2022 aus, die identische Emerald Sakara folgte 2023. Beide 10’000-BRZ-Einheiten nehmen in 50 Luxuskabinen maximal 100 Gäste auf.

Nun wird im April 2026 mit der Emerald Kaia eine dritte Superyacht zur Emerald-Flotte stossen. Dabei wird der Neubau, auf 128 Gäste ausgerichtet, etwas grösser ausfallen als die zwei bisherigen Schiffe.

Als Neuerungen nennt die Reederei um rund zehn Prozent vergrösserte Kabinen, eine zusätzliche Sky Lounge auf dem Sky Deck oder die erweiterte Marina. Die Superyacht wird vorerst im Mittelmeer kreuzen und dann die Seychellen besuchen.

Ponant
Die Spirit of Ponant ©Ponant

Schliesslich hat auch die französische Reederei Ponant eben einen Neuzugang angekündigt: Bereits diesen Sommer übernimmt die Reederei den neuen 24 Meter langen Maxi-Katamaran Spirit of Ponant.

Mit bis zu 12 Gästen und vier Besatzungsmitgliedern will die Spirit of Ponant die authentische Segel-Erfahrung mit den Raffinessen und dem persönlichen Service von Ponant verknüpfen. Der in Frankreich erbaute Katamaran läuft im Juni 2024 vom Stapel, verbringt den Sommer rund um Korsika und den Winter in den Seychellen.

Die Spirit of Ponant ist übrigens nicht der erste Segler der Reederei, die mit ihren 12 kleineren, hochklassigen Megayachten Routen weltweit befährt. Das allererste Schiff war nämlich die auf 32 Gäste ausgerichtete Segelyacht Le Ponant, die 2022 umfassend renoviert wurde.

Beat Eichenberger