Deutscher Tourismus boomt dank Schweizern

Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) lud zusammen mit 21 Partnern zum Deutschland-Workshop in Zürich.
© Stefan Mieczkowski, Leiter der DZT in der Schweiz stellt die 21 deutschen Partner vor. ©TI

Wie jedes Jahr lud die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) in der Schweiz am 23. Mai zum Deutschland-Workshop. Mit dabei in der Paulus Akademie im Zürcher Kreis 5 waren 21 deutsche Partner und rund 40 Reiseprofis. «Ich freue mich sehr auf die zahlreich erschienenen Gäste, es ist schön zu sehen, dass der Workshop gut ankommt und das Reiseland Deutschland bei Schweizerinnen und Schweizer hoch im Kurs steht», sagte Stefan Mieczkowski, Leiter der DZT in der Schweiz.

Stefan Mieczkowski, Leiter der DZT in der Schweiz ©TI

Mieczkowski hat aber auch anderen Grund zur Freude: Deutschland boomt in der Schweiz. «Die Schweiz ist nach wie vor hinter den Niederlanden der zweitwichtigste Quellmarkt.» Die beliebteste Region bei Schweizer Gästen, Baden-Württemberg, verzeichnete im März dieses Jahres beispielsweise Besucherzahlen aus dem Quellmarkt Schweiz, die die Zahlen vom Rekordjahr 2019 um 1,5% übertreffen.

Sonst bewegen sich die Zahlen zwar noch knapp unter den Zahlen von 2019 (2022 waren es im Vergleich zu 2019 bereits 82%). Doch auch die Prognosen für den Sommer stehen gut: «Für den Reisezeitraum bis Juni 2023 nennen 10% der Schweizer*innen Deutschland als Reiseziel.

Reisen mit dem Zug nimmt zu

Der PKW ist zwar mit 51% immer noch das beliebteste Transportmittel von Schweizerinnen und Schweizer, die nach Deutschland reisten, doch im Vergleich mit den Niederlanden (ca. 80%) ist der Wert laut Mieczkowski doch ganz akzeptabel. Trotzdem freut sich der Leiter der DZT in der Schweiz darüber, dass der Zug immer mehr genutzt wird. Bereits 23% nutzen die Bahn – Tendenz steigend. «Früher hat man gesagt, dass maximal vier Stunden für Kunden mit der Bahn zumutbar sind, heute fahren Kunden auch gerne mal sechs Stunden mit dem Zug».

«Die Bahn profitiert vom Thema nachhaltiges Reisen und von reduzierten Flugkapazitäten.» Im Gegensatz dazu baue die Bahn ihr Angebot noch aus. Im Sommer gibt es gemäss Mieczkowski nämlich zusätzliche Kapazitäten im Nachtzug nach Hamburg und ab November 13 Direktverbindungen Zürich-Stuttgart mit dem IC2.

Auch wenn die Flugkapazität zwischen der Schweiz und Deutschland erst wieder bei 73% gegenüber Vor-Corona liegt (zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland sind es im Vergleich bereits wieder 92%), gibt es bereits wöchentlich wieder fast 500 Flüge ab Zürich, Basel und Genf.

Eine Destination für viele Reisethemen
Alle auf einen Schlag.©TI

Deutschland ist für Schweizer Gäste eine Destination für viele Reisethemen. Ob Städtereisen, Weihnachtsmärkte, Kulturangebote oder Naturaufenthalte, Schweizer*innen schätzen die Abwechslung, die Deutschland zu bieten hat. Die 21 deutschen Partner stellten dies eindrücklich unter Beweis und liessen es sich nicht nehmen ihre Regionen, Städte oder Hotels in kurzen Präsentationen und bei individuellen Gesprächen näher vorzustellen.

In den diversen Regionen und Städten gibt es auch ein einzigartiges Welterbe zu bestaunen. Deutschland beherbergt 51 UNESCO-Welterben, die es verteilt im ganzen Land zu entdecken gibt. Die Deutsche Zentrale für Tourismus hat dazu eine Themenkampagne lanciert. Eine zweite Kampagne «Embrace German Nature», macht auf die 104 Naturpärke, 16 Nationalpärke und 16 Biosphären-Reservate in Deutschland aufmerksam. Zudem wird auch nachhaltiges Reisen mit der Kampagne «Feel Good» in den Fokus gerückt.

Züri Fäscht und Fussball

Auch in naher und etwas fernerer Zukunft wird sich die DZT wieder ins Zeug legen. «Im Moment liegt unser Fokus voll auf den Vorbereitungen für das Züri Fäscht», so Mieczkowski. Vom 7. bis zum 9. Juli hat die DZT Schweiz mit ein paar Partnern einen Auftritt am grössten Volksfest der Schweiz. «Am Ufer des Zürichsees möchten wir die Schweizerinnen und Schweizer in erster Linie überraschen – beispielsweise mit einer veganen Currywurst», so der DZT-Schweiz-Chef.

Nach dem grossen Sommerfest, wird gleich das nächste grosse Fest geplant: Die Fussball-Europameisterschaft, die 2024 in zehn deutschen Städten ausgetragen wird. Neben Kampagnen und der Hoffnung auf einen auch für Deutschland erfolgreichen Fussballevent – ist die EM auch eine grosse Chance für das Reiseland Deutschland. «Wir hoffen, dass die Menschen nach Deutschland reisen werden und sich nach den Spielen dafür entscheiden noch etwas länger dazubleiben um Ferien in Deutschland zu geniessen.»

Yannick Suter