Fünf Tage positive Energie am Zermatt Unplugged

Die 13. Ausgabe des Festivals lockte nach zwei Jahren Pause über 25’000 Besucherinnen und Besucher ins Oberwallis.
Billie Bird trat im Chez Vrony auf © Anja Zurbruegg / Zermatt Unplugged

Zwischen Frühlingssonne und Schneetreiben waren auf 18 Bühnen knapp 140 Konzerte zu erleben. «Unplugged heisst für mich, das Leben leben lassen», so beschrieb Nena ihr Gefühl kurz vor dem Auftritt als erster Hauptact des diesjährigen Festivals. Und das beherzigten auch ihre Fans. Vom ersten Ton an feierten sie ihr Idol, die in Zermatt nach ihrer abgesagten Tour das erste und einzige Konzert seit langem spielte – inklusive ihres mit übergrossen Ballons inszenierten Anti-Kriegs-Songs ’99 Luftballons’.

Auch Aloe Blacc wurde emotional, als er sein bereits drittes Zermatt-Unplugged-Gastspiel in Worte fassen sollte: «Nichts lässt sich mit einem Auftritt in der wunderschönen Szenerie von Zermatt vergleichen», sagte der Soulmusiker, der von der Bühne des ‘The Alex’ seine ganze positive Energie ins Publikum schickte.

Rea Garvey, Ellie Goulding, Sam Ryder oder Edoardo Bennato, Black Sea Dahu oder Luke Sital-Singh, Jazz Sessions oder DJ Sound bis in den Morgen – die musikalische Vielfalt und die Nähe zwischen Publikum und Künstler*innen zeichneten das 13. Zermatt Unplugged Festival (ZUF) aus. Zu den aussergewöhnlichen Highlights gehörte das Solo-Akustik-Konzert des Radiohead-Sängers Thom Yorke. Zwei Stunden lang erfüllte seine komplex-emotionale Musik das Festivalzelt.

Was den Spirit des Festivals ausmacht, zeigte das spontane ‘Gründen’ der ‘Zermatt Unplugged All Stars’. Nachdem James Bay sein Konzert krankheitsbedingt wenige Stunden vor Beginn absagen musste, fanden sich mehrere Bands und Musiker zu einer spontanen Jam Session im Foyerzelt zusammen.

Das Publikum erlebte im einzigartigen Setting Acts wie Aloe Blacc, Alex Diehl, Gentleman-Pianist Toni Farris und die Band von Nena zusammen mit dem Schweizer Bluesmusiker Philipp Fankhauser und Discovery Acts wie Amistat, Jules Ahoi und Andreas Kümmert – moderiert von Rolf Stahlhofen von den Söhnen Mannheims. Alle sandten dem kranken Musikerfreund James Bay gute Genesungswünsche.

«Besonders an den ersten beiden Festivaltagen konnten wir bereits tagsüber mehr Gäste empfangen als normalerweise», sagt Festivalgeschäftsführer Rolf Furrer. «Das zeigt, wie sehr sich alle gefreut haben, dass es wieder losgeht.» Daneben sei auch bei vielen Künstler*innen und bei den Mitarbeitenden eine grosse Dankbarkeit spürbar.

«Mehr denn je gilt darum ein ganz spezieller Dank allen Helferinnen und Helfern sowie den Sponsoren, Partnern und lokalen Leistungsträgern, die uns auch während der Covid-Krise die Treue gehalten haben», unterstreicht der ZUF-Geschäftsführer. «Ohne sie hätte das Festival so nicht stattfinden können.» Auch bei allen, die beim Charity-Konzert mit dem ukrainischen Künstler Postman am Samstag Geld gespendet haben, bedankt sich Furrer. Zugunsten der Organisation ‘Music Saves UA’ konnten über 100’000 Franken gesammelt werden.

Auf seine humorvolle und mitreissende Art fand Rea Garvey an seinem ausverkauften Akustikkonzert im Festivalzelt bewegende Worte: «Bei allem, was derzeit passiert, dürfen wir nicht vergessen, zu leben. Ich möchte nach vorne schauen. Die Zukunft wird schön sein.»

#Savethedate: Die 14. Ausgabe des Zermatt Unplugged ist vom 11. bis 15. April 2023. (MICE-tip)