P&O Ferries entlässt Mitarbeiter und unterbricht Verbindungen

Zu P&O Cruises besteht keine wirtschaftliche Verbindung.
P&O Ferries, Dover ©Shutterstock

Wie verschiedene Agenturen, Medien und auch die «fvw» berichten, setzte die britische Fährenreederei P&O Ferries, die dem in Dubai ansässigen Logistikkonzern DP World gehört, die Verbindungen über den Ärmelkanal von Calais nach Dover, von Rotterdam nach Hull und auf anderen Strecken für zehn Tage aus.

Gleichzeitig kündigte die Gesellschaft, scheinbar per Zoom-Videobotschaft und ohne jegliche Vorankündigung, rund 800 Besatzungsmitgliedern ihrer Fähren. «Euer letzter Arbeitstag ist heute» soll eine der Aussagen gewesen sein. Dies führte in Grossbritannien zu einem Sturm der Entrüstung und an Bord der Fähren kam es zu unschönen Szenen, weil sich manche Besatzungen weigerten, diese zu verlassen.

Verlust von 100 Mio. und Serviceunterbruch

P&O Ferries rechtfertigt die Entlassungen mit einem Verlust von 100 Mio. Britische Pfund, welcher von den Corona bedingten Reiserestriktionen verursacht wurde. Dieser könne nicht mehr länger getragen werden und es gehe darum, die Arbeitsplätze der restlichen 2200 Mitarbeiter*innen zu sichern.

Auf der englischen Webseite des Fährunternehmens erscheint ein Pop-up mit dem Wortlaut: «P&O Ferries kündigten heute ein Programm an, um ein konkurrenzfähiger und effizienter Anbieter zu werden, welcher seinen Kunden aus den Bereichen Tourismus und Fracht einen besseren Service anbieten wird. Während dem diese Veränderungen umgesetzt werden, kommt es zu bedeutsamen Unterbrechungen der Verbindungen in den nächsten Tagen. Wir arbeiten daran, die Auswirkungen auf Ihre Reise zu mindern.»

Keine wirtschaftliche Verbindung mit P&O Cruises
Lothar Krins, Geschäftsführer Inter-Connect ©Linkedin

Wie Interconnect GmbH, die Vertretung von P&O Cruises in der Schweiz und in Deutschland mitteilt, bestehe zwischen der Kreuzfahrt- und der Fährenreederei keine wirtschaftliche Verbindung.

«P&O Cruises ist Teil des US-amerikanischen Carnival-Konzerns und wirtschaftlich in keiner Weise verbunden mit P&O Ferries», stellt Lothar Krins, Geschäftsführer von Inter-Connect, eindeutig klar. P&O Cruises ist von den aktuellen Problemen beim namensähnlichen Fähranbieter nicht betroffen. (TI)