Schauinsland: «Wir müssen EUR 70 Mio. zurückerstatten»

Der CEO von Schauinsland gibt Einblicke in die Arbeit des Reiseveranstalters während der Coronavirus-Krise.
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©Schauinsland, CEO Gerald Kassner

Über 50’000 Gäste mussten koordiniert und schnellstmöglich zurückgeholt werden, alle Buchungen zwischen dem 18. März und 30. April mussten über die Absage ihrer Reise informiert und die Reisekosten dieser 130’000 Kunden zurückerstattet werden – die Folgen der Coronavirus-Krise beim Reiseveranstalter Schauinsland sind und waren gewaltig.

Täglich wurden in den vergangenen Wochen 10’000 Email-Anfragen beantwortet und über 3’000 Telefonate geführt. Eine Mammutaufgabe, die das komplette Team von Schauinsland-Reisen extrem gefordert hat. «In der administrativen Umsetzung ist die Corona-Krise ein enormer Krafttakt – zeitweise bis zur Schmerzgrenze», so Gerald Kassner, Geschäftsführer von Schauinsland-Reisen.

Der personelle Aufwand ist die eine Seite, aber auch die finanziellen Auswirkungen und Folgen der Reisewarnung sind für den Reiseveranstalter eine Herausforderung. «Allein für die sechswöchige Reisewarnung von Mitte März bis Ende April müssen wir EUR 70 Mio. zurückerstatten, hinzu kommt ein hoher einstelliger Millionenbetrag für die Rückholung von 50’000 Gästen. Einhergehend mit der globalen Reisewarnung und dem frühzeitigen Abbruch des Urlaubs, haben wir zudem innerhalb von 14 Tagen so viele Kulanzanfragen erhalten wie sonst in 18 Monaten,» so Kassner.

Trotz der aktuellen Ausnahmesituation blickt der Reiseveranstalter mit Zuversicht in die Zukunft. Die Kataloge für das Winterprogramm 20/21 werden Ende Mai erscheinen, buchbar ist bereits jetzt vieles. «Die ersten Buchungseingänge für die kommende Wintersaison zeigen uns, dass die Menschen reisen möchten und dass viele urlaubsreif sind», so Kassner. Doch nicht nur der touristische Winter steht in den Startlöchern, auch die ersten Ziele für den Sommer 2021 sind bereits angelegt. Hierfür werden die Kataloge Anfang Oktober erscheinen. Buchbar wird das Sommerprogramm jedoch bereits deutlich früher sein. (TI)