So hat Corona den Tourismus 2020 ausgebremst

Die Einnahmen aus dem Fremdenverkehr fielen auf ihren Stand zu Beginn der 1990er-Jahre.
Leerer Flughafen Zürich im April 2020. ©Flughafen Zürich

Der Tourismussektor wurde 2020 von der Covid-19-Pandemie hart getroffen. Die Zahl der Reisenden ging deutlich zurück. In der Fremdenverkehrsbilanz mit den erfassten Einnahmen und Ausgaben spiegelt sich der gewaltige Einbruch wider.

Die Einnahmen aus dem Fremdenverkehr fielen auf ihren Stand zu Beginn der 1990er-Jahre. Gemäss ersten Schätzungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) beläuft sich der Saldo der Fremdenverkehrsbilanz auf CHF –290 Mio.

Die Schweizer Wohnbevölkerung gab im Jahr 2020 für Reisen im Ausland CHF 9,7 Mia. aus, das sind 48,5% weniger als 2019. Rund 57,9% dieser Ausgaben, d.h. CHF 5,6 Mia., waren auf den Reiseverkehr mit Übernachtungen zurückzuführen. Die entsprechenden Ausgaben gingen um 57,5% zurück.

Die Ausgaben für Reisen ohne Übernachtungen, die von den Grenzschliessungen zwischen Mitte März und Mitte Juni 2020 am stärksten betroffen waren, beliefen sich im Jahr 2020 auf CHF 4,1 Mia., was gegenüber 2019 einem Rückgang um 27,1% entspricht. 

Im gleichen Zeitraum wendeten die ausländischen Besucherinnen und Besucher für Reisen in der Schweiz CHF 9,4 Mia. auf (–47,8%). 

Hotellerie brach ein

Ab März 2020 nahm die Zahl der Touristen in der Schweiz stark ab. Die Hotellerie, die 2019 einen Rekordwert bei den Logiernächten verzeichnet hatte, wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Zahl der Logiernächte von ausländischen Gästen brach 2020 gegenüber dem Vorjahr um zwei Drittel ein.

Bei den Einnahmen aus Übernachtungen in Beherbergungsstätten und bei Verwandten war der Rückgang somit besonders markant. Auch bei den Einnahmen aus Studien- und Spitalaufenthalten waren die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zu spüren, auch wenn die Mobilität der Studierenden relativ hoch blieb. Der Reiseverkehr mit Übernachtungen fiel um rekordverdächtige 56,0%. 

Bei den Reisen ohne Übernachtungen fiel die Abnahme moderater aus (–31,9%), für die Schweizer Wirtschaft resultierte daraus ein Einnahmerückgang von nahezu CHF 2 Mia. (TI)