So sieht der Ab- und Umbau bei Knecht Reisen aus

Roger Geissberger baut um, legt Abteilungen zusammen und reduziert Personal.
Roger Geissberger, Chairman Knecht Reisen und SRV-Vorstandsmitglied. @ TRAVEL INSIDE

Roger Geissberger, bis Ende 2020 noch CEO von Knecht Reisen, ist derzeit in den Ferien aber antwortet aktuell auf die TRAVEL INSIDE Fragen. Er grüsst aus den Malediven, die seiner Meinung nach «eigentlich gut ausgelastet sind mit zirka 70% und sehr gute Schutzkonzepte haben».


Der aufgrund der Coronakrise beschlossene etappenweise Personal-Abbau bei Knecht Reisen hinterlässt Spuren: In der Romandie, im Business Travel und im Bereich Sportreisen gibt es einschneidende Änderungen.

Das ganze Commercial-Geschäft mit den Geschäftsreisen, so munkeln Insider, solle in einer einzigen Filiale, nämlich ehemals City Reisen Zug unter der Leitung von Marcel Hausheer, konzentriert werden. Daduch würden Mitarbeitende in den betroffenen Agenturen abgebaut, in Baden ist die Rede gar von derzeit sieben auf neu zwei Mitarbeitende.

Knecht-CEO Roger Geissberger entgegnet: «Das ist nicht korrekt. Nur in der Filiale Baden wird das Commercial auf Zug umgelegt, und dies ohne Peronalaufstockung in Zug. Das Commercial in Kloten und Basel bleibt bestehen. Also haben wir von 4 auf 3 Standorte reduziert. Zu einzelnen Personalmassnahmen quantitativ nehmen wir nicht öffentlich Stellung. Auch stimmt die Angabe in Baden nicht.»

Sportreisen in Kloten und Montreux

Auch das Sportreisengeschäft von Knecht Reisen im House of Sport in Kloten, wo der bisherige Leiter ausgetreten ist, ist vom Umbau tangiert.  Auf die Frage, ob sich Knecht aus dem Sport verabschieden wird, sagt Geissberger: «Auch dieses Gerücht betreffend unserer Sport-Abteilung ist falsch, diese bleibt in Kloten. Einzig die Heliski Gesamtverantwortung ist bei Martin Gallati von Voyageplan angesiedelt, aber das operative Heliskigeschäft bleibt in der Deutschscheiz und in der Westschweiz.»

Im Sportbereich im House of Sport sind die PM Corina Stäbler (Ski & Board), Marco Bolli (Traingingscamps, Fanreisen und Sportevents) sowie Marco Nuzzo (Golfreisen) verantwortlich. Neuer Leiter Tour Operating bei Knecht Reisen in Windisch ist Markus Maushart, der Chef  aller Knecht-TO inklusive Latino Travel, Kira, Glur, Voyageplan und House of Sport ist. Nicht zu seinem Verantwortungsbereich zählen die Gruppenreisenveranstalter Baumeler, Lohri, EWT und RHZ.

Roger Geissberger, ab 2021 bei Knecht Reisen noch zu 40% als Chairman engagiert, zur Situation: «Ja die Situation ist bekannt und die Knecht Gruppe wird gestärkt aus dieser Krise gehen. Leider heisst das aber auch, punktuell aufgrund der Umsatzsituation kleiner zu werden vor allem dort, wo Doppelstandorte waren. Die Knecht Reisegruppe will in den gleichen Gebieten, was nicht heisst pro Ortschaft, auch in Zukunft tätig sein und vor allem alle TO Destinationen weiterhin als führender Fernreisespezialist anbieten.»

Konzentration auch in der Romandie

Auch in der Romandie kommt es zu Änderungen bei Knecht Reisen, respektive Voyageplan und Latitude Voyages: «Die Westschweiz war für uns immer erfolgreich unter Martin Gallati und das soll auch in Zukunft so bleiben. Wir können bestätigen, dass Vevey im Frühling schliesst, bzw. die Aktivitäten nach Montreux gehen und in Montreux nur noch ein statt wie jetzt zwei Standorte sind», sagt Geissberger.

Keine Massnahmen wegen Massenentlassung

Gemäss einem Bericht in der «SonntagsZeitung» habe der Kanton Aargau bei Knecht Reisen bezüglich der angeblichen Massenentlassungen interveniert? Darauf angesprochen sagt Geissberger: «Nein, der Kanton Aargau hat bis jetzt keine Massnahmen wegen Massentlassung eingeleitet und gemäss unserem Wissenstand haben wir auch nicht dagegen verstossen.»

Auf Nachfrage von TRAVEL INSIDE sagt Thomas Buchmann, Leiter Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Aargau dazu: «Alle rechtlich notwendigen Unterlagen von Knecht Reisen sind bei uns eingegangen und wurden geprüft. Es wurden keine Massnahmen wegen Massentlassung eingeleitet und es wird keine gerichtliche Beurteilung geben.» Als Grund dafür gibt er an: «Die Entlassungen wurden in verschiedenen Einzelbetrieben gesprochen und pro Betrieb sind es für eine Massenentlassung zu wenig Leute.» (AH)