So werden wir im Jahr 2033 reisen

Eine neue globale Amadeus Studie zeigt, wie wir in zehn Jahren reisen werden.
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Mit geschätzten 474 Millionen Touristen, die zwischen Januar und Juli 2022 ins Ausland reisten, gegenüber 175 Millionen im Jahr 2021, setzt sich der Aufschwung des internationalen Tourismus fort.

Aber wie werden wir im Jahr 2033 reisen? Eine vom Reisetechnologie-Anbieter Amadeus in Auftrag gegebene und vom globalen Forschungsunternehmen Northstar Research Partners durchgeführte Studie definiert die vier neuen Profile von Reisenden – Traveler Tribes –, die sich im nächsten Jahrzehnt herausbilden werden.

Dazu wurden die künftigen Entwicklungen, die das Reisen verändern, sowie die neuen Eigenschaften, Verhaltensweisen und Vorlieben der Reisenden untersucht, um genau zu verstehen, was die Reisenden in einem Jahrzehnt möchten.

Die Studie belegt, dass viele Reisende offen für neue und zukünftige Technologien sind und nachhaltiger reisen wollen. Einige Reisende sind jedoch besorgt über die zunehmende Nutzung von Technologie und den wachsenden Bedarf an Cybersicherheit und Datenschutz. Die Branche muss daher kooperieren, um sicherzustellen, dass alle Reisenden von den technologischen Fortschritten profitieren.

Die Profile der zukünftigen Reisenden wurden auf Basis einer weltweiten Umfrage unter mehr als 10’000 Reisenden in 15 Märkten, Experteninterviews, 5,8 Millionen Datensätzen und der Anwendung psychografischer Segmentierungsverfahren entwickelt

Dieser psychografische Ansatz geht über die Grenzen der traditionellen Segmentierung hinaus und identifiziert vier wichtige Reisendenprofile, die im Jahr 2033 dominieren werden:

Excited Experientialists:

Diese Gruppe hat eine ‘Probier’s mal aus’-Haltung zum Leben und Reisen. 44% sind kinderlos und haben einen Job mit mittlerem bis hohem Einkommen und flexiblen Arbeitsmöglichkeiten, der es ihnen ermöglicht, die Welt zu erkunden. Sie haben die Einstellung, dass man nur einmal lebt. Sie handeln eher als andere Reisende nach ihrem Instinkt, was sie zu den ‘Anti-Planern’ des Jahres 2033 macht, die weniger vorhersehbare und aufregendere Reiseerlebnisse bevorzugen. Sie sind auch offen für Technologien, die ihnen helfen, bestimmte Aspekte ihrer Reise zu ‘beschleunigen’, wobei viele von ihnen erwarten, Künstliche Intelligenz in der Flughafenumgebung einzusetzen.

Memory Makers:

Diese Gruppe hat eine einfachere Herangehensweise an das Reisen: Erinnerungen schaffen und Orte besuchen. 44% sind 42 Jahre und älter und zeigen ein gewohnheitsmässiges Reiseverhalten. Die Zukunft kann für sie eine beängstigende Aussicht sein. Sie stellen den Menschen in den Vordergrund und legen weniger Wert auf Technologie und Nachhaltigkeit, da sie sich auf bestehende Methoden verlassen. Trotz ihrer Skepsis gegenüber der Technologie sind sie jedoch begeistert von Virtual-Reality und Augmented-Reality-Preview-Touren, wobei die Mehrheit von ihnen erwartet, VR-Touren vor der Buchung einer Reise zu nutzen.

Travel Tech-fluencers:

Zu dieser Gruppe gehören die jungen Geschäftsreisenden von heute, die eine zukunftsorientierte Lebensperspektive haben. 48% der Gruppe sind unter 32 Jahre alt, und ihr Blickwinkel wird durch die Menge an Technologie symbolisiert, die sie besitzen. Allerdings herrscht Uneinigkeit darüber, was sie an der Zukunft der Technologie und des Reisens begeistert und was ihnen Sorgen bereitet. Viele wollen zwar nachhaltig reisen, aber es scheint, dass sie sich mehr über die Nachhaltigkeitsoptionen ihres Verkehrsmittels bewusst sind als über die Unterkunft.

Pioneering Pathfinders:

Personen dieser Gruppe leben ein aufregendes Leben, immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer. Ihr Leben ist in vollem Gange, 82% sind zwischen 23 und 41 Jahre alt. Sie planen gerne, haben aber keine Angst vor Risiken und sind offen für neue Erlebnisse. Diese Gruppe ist eher als andere bereit, ihre Entscheidungen von dem Aspekt der Nachhaltigkeit beeinflussen zu lassen. Sie werden auch im Jahr 2033 alle Formen alternativer Zahlungsmethoden nutzen, sei es über Kryptowährungen oder in einer Virtual-Reality-Umgebung.

«Als Branche wollen wir hervorragende und inspirierende Reiseerlebnisse schaffen. Und wir können dies nur tun, indem wir verstehen, was Reisende jetzt und in Zukunft wollen. Wenn wir in die Zukunft blicken, ist klar, dass das, was der Excited Experientialist möchte, sich von den Wünschen des Memory Makers unterscheidet», sagt Decius Valmorbida, President, Travel bei Amadeus und ergänzt: «Mit dem technologischen Fortschritt durch KI, Biometrie und das Metaverse sind wir in der Lage, massgeschneidertere Reisen anzubieten, die den Bedürfnissen der verschiedenen Reisenden gerecht werden – sei es der Wunsch nach Schnelligkeit, Komfort, Sicherheit oder Aufregung.»

«Beim Reisen geht es um die Unterkünfte, in denen wir übernachten, die Ziele, die wir besuchen, und die Erfahrungen, die wir machen. Für viele von uns ist es wichtig, dass wir, wenn wir reisen, einen positiven Einfluss auf die Orte haben, die wir besuchen, und das wird vermutlich noch zunehmen», sagt Paco Pérez-Lozao Rüter, President, Hospitality bei Amadeus.

«Unsere Vorlieben als Reisende entwickeln sich ständig weiter, und diese Studie gibt uns einen Einblick in die Zukunft. Wir haben unterschiedliche Bedürfnisse, je nachdem, welche Reise wir unternehmen, mit wem wir reisen und was wir suchen. Die Herausforderung für die Branche besteht darin, sich auf die sich ändernden Vorlieben der Menschen einzustellen und sicherzustellen, dass Reiseziele und Orte das bieten, was die Reisenden wünschen», so Pérez-Lozao Rüter weiter. (TI)