SRV contra SRF: Entschuldigt und Verziehen

Im ’10 vor 10′-Beitrag zum FTI-Bankrott hatte das SRF mit ungeschickten Äusserungen den SRV in Rage gebracht, worauf dieser beim Sender intervenierte.
Speziell die Anmoderation des Beitrages von Wasiliki Goutziomitros hatte die Gemüter erhitzt. ©Screenshot SRF

Die emotionalen Wogen haben hoch geschlagen, als das Schweizer Fernsehen SRF in der Sendung «10vor10» vom 4. Juni 2024 über die FTI-Insolvenz sowie den Zustand der Schweizer Reisebranche generell berichtet hatte – und und dies eben leider nicht mit  sonderlich positiver Attitüde.

Der Schweizer Reiseverband (SRV) empfand den Beitrag, speziell vor allem die Anmoderation, als unsachlich. Von «tendenziös, wertend, unpräzis» und «schlecht recherchiert» war die Rede.

Mit diesen Vorwürfen zur Sendung hatte der SRV umgehend beim SRF interveniert und sogar eine diesbezügliche Beschwerde an die Ombudsstelle in Erwägung gezogen. Nun gibt der Reiseverband in seinem Newsletter aber Entwarnung und informiert, dass SRF schlichtend Stellung bezogen habe.

Der SRV teilt seinen Mitgliedern mit, Harry Stitzel vom SRF habe gegenüber dem SRV Stellung bezogen. Die Anmoderation des Beitrags sei tatsächlich unglücklich und überspitzt formuliert gewesen: «Wir haben dies intern diskutiert und bedauern diese Aussage. Auch der Satz ‘Wann haben Sie das letzte Mal Ihre Ferien in einem Reisebüro gebucht? Es dürfte länger her sein’ erachtet SRF als unpräzis und wertend.»

Gemäss dem SRF sei es eigentlich Standard, «dass wir auf Präzision bei solchen Formulierungen achten, vor allem wenn sie eine gesamte Schweizer Branche betreffen. In der Newshektik kurz vor der Sendung wurde die Formulierung der Moderatorin zu wenig genau überprüft».

Nach dieser schriftlichen Stellungnahme war der SRV im Austausch mit den Verantwortlichen bei SRF und konnte klärende Gespräche führen. Das Unternehmen habe «rasch und professionell reagiert, und somit eine konstruktive Kommunikation ermöglicht. Dies schätzen wir sehr», so der SRV.

Und weiter: «Da sich SRF unsere Kritik zu Herzen nahm und sich entschuldigte, ist diese Angelegenheit für uns erledigt und wir verzichten darauf, unsere Beschwerde an die Ombudsstelle weiterzuziehen.» Somit sind die Wogen vor den bevorstehenden Sommerferien – zumindest auf Kommunikationsebene – wieder geglättet. (TI)