Städteranking 2016: Hola Barcelona, güle güle Istanbul

Die geopolitische Lage hat einen deutlichen Einfluss auf die Städtereisen. Immer beliebter sind kleinere Städte wie Bordeaux.

Die Sagrada Familia oder der Park Güell: Viva Barcelona. Die spanische Stadt trumpfte in diesem Jahr bei den Städtereisen ganz gross auf.

Bei FTI Schweiz und TUI Suisse platzierte sich Barcelona nämlich in der Kategorie «Top-3 Generell» auf dem ersten Rang, bei Hotelplan Suisse auf dem zweiten. Die gleichen Plätze sind in der Kategorie «Top-3 Flüge» zu vermelden. Im vergangenen Jahr schaffte es Barcelona nur gerade bei TUI Suisse in der Kategorie «Top-3 Flüge» ganz zuoberst aufs Treppchen. «Auch bei den Städtereisen haben sich die Destinationen aufgrund der geopolitischen Lage verändert. So sind die Aufsteiger Barcelona, Amsterdam und Lissabon, welche eine gewisse Sicherheit ausstrahlen», sieht Roland Bürgisser, Senior Manager Dynamic Production & Cities bei TUI Suisse einen der Gründe für Barcelonas Aufstieg.

AUFFÄLLIG BEI DEN AUFSTEIGERN 2016: Bei Hotelplan Suisse sind hier mit Bordeaux, Dubrovnik und Bilbao drei eher kleinere Städte vertreten. Für Tim Bachmann, Director Touroperating Shorthaul, Flight & Hotel Brokerage von Hotelplan Suisse, ist das jedoch keine grosse Überraschung. «Wahrscheinlich wurde wegen der Terroranschläge ein Shift von den grossen europäischen Metropolen hin zu kleineren Städten ausgelöst.»

Zu den Absteigern 2016 hingegen gehört ganz klar Istanbul. So steht die Stadt am Bosporus bei FTI Schweiz, TUI Suisse und Railtour/Frantour ganz oben auf der Liste der Verlierer. Und auch Paris hat gelitten. Das Französische Fremdenverkehrsamt Atout France vermeldete für das erste Semester 2016 einen Besuchereinbruch von 30% aus der Schweiz.

UND WAS KOMMT 2017? TUI Suisse teilt mit, dass Lissabon bereits jetzt gegenüber anderen Städten sehr gut gebucht sei. Florian Tomasi, Produktverantwortlicher der FTI Touristik AG, ist ebenso wie Hotelplan Suisse der Meinung, dass sich der Trend hin zu kleineren Städten 2017 fortsetzen werde. Und bei Railtour/Frantour verspricht man sich in der Trendprognose 2017 natürlich viel vom neuen Gotthardtunnel. «Die italienischen Städte Mailand, Florenz und Venedig sind interessant, da man jetzt 30 Minuten schneller in Italien ist», sagt Mike Jakob, Key Account Manager bei Railtour/Frantour.

Eines aber bleibt seit Jahren und trotz geopolitischer Veränderungen unverändert: Städtereisen sind in den Reisebüros nach wie vor sehr gefragt. Denn: Zwar waren etwa bei Hotelplan Suisse die Buchungen vor den Sommerferien 2016 eher verhalten. Es folgte aber ein starker Herbst 2016 und die Buchungen für 2017 seien ebenfalls bereits gut angelaufen.