Swiss fliegt auf Öko-Sprit

Aktualisiert am 14.07.2021
Passagiere können die Nutzung des neuen Treibstoffs mit einem Beitrag fördern.
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Swiss hat 460 Tonnen Öko-Sprit eingekauft. Das reicht laut der Airline für 175 Flüge mit Airbus A32Xneo. Damit sei sie die erste Linienfluggesellschaft, die für ihren regulären Flugbetrieb ab der Schweiz nachhaltigen Treibstoff (Sustainable Aviation Fuel SAF) einsetze, schreibt die Airline.

Passagiere könnten über Compensaid die Nutzung von SAF fördern. Gelinge es, die Produktion zu skalieren, könne eine nachhaltige CO2-Reduktion erreicht werden. Der Import von Flugtreibstoffen mit biogenem Anteil in die Schweiz und dessen Betankung an Schweizer Flughäfen ist erst seit 1. Juli 2021 aufgrund neuer Zollbestimmungen möglich.

Eine Schlüsseltechnologie

«Wir freuen uns, dass wir kurz nach Inkrafttreten der neuen Bestimmungen den ersten Zug mit SAF in der Schweiz in Empfang nehmen konnten», sagt Swiss-CEO Dieter Vranckx. «Dies ist ein Meilenstein für die Schweizer Luftfahrt.» Nachhaltige Treibstoffe seien mittel- bis langfristig die Schlüsseltechnologie, um mit den heute verfügbaren Antriebstechnologien im Luftverkehr die Umwelt-Ziele für 2030 zur erreichen. «Wir wollen bis 2030 unsere Netto-CO2-Emissionen gegenüber 2019 um 50% reduzieren und 2050 Netto-Null-CO2-Emissionen erreichen», so Vranckx weiter.

Die Flughafen Zürich AG will ihre Emissionen bis 2050 auf Netto Null senken. Seit 1990 hat das Unternehmen nach eigenen Angaben seine CO2-Emissionen um fast50 % gesenkt, hauptsächlich durch Massnahmen im Gebäudebereich. Synthetische Treibstoffe sollen künftig auch die Bodenfahrzeuge am Flughafen betreiben.

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Die Flugzeug-Betankung von SAF am Flughafen Zürich erfolgt über das reguläre Flughafen-Hydrantensystem. Das Gemisch von Neste ist Jet A-1 zertifiziert und kann wie fossiles Kerosin für alle Flugzeugtypen verwendet werden, ohne dass Anpassungen am Flugzeug oder den Triebwerken erforderlich sind.

SAF von Neste wird aus nachhaltig gewonnenen, erneuerbaren Abfall- und Restrohstoffen hergestellt. In seiner reinen Form und über den gesamten Lebenszyklus hinweg kann seine Verwendung bis zu 80 Prozent der Treibhausgasemissionen im Vergleich zu fossilem Treibstoff reduzieren. Die Produktion wurde von der unabhängigen Organisation Roundtable on Sustainable Biomaterials (RSB) im April dieses Jahres als nachhaltig zertifiziert. (TI)