Swiss-Vranckx reduziert Sommer-Kapazität

Die Streichungen von Flügen sind für den Airline-CEO «mittelfristige Optimierungen».
Dieter Vranckx ©Swiss

Swiss-CEO Dieter Vranckx revidiert die Kapazitätserwartungen der Airline für den Sommer nach unten. «Mit der Kapazitätserhöhung im Sommer auf 50 bis 55 Prozent aufgrund der zunehmenden Nachfrage können wir diesen Geldabfluss stoppen», sagt er in einem «Blick»-Interview auf die Frage zum täglichen Verlust. Dieser liege heute unter CHF 1,5 Mio. Eine gute Nachricht, hätte Vranckx nicht im März in einem Interview mit dem «SonntagsBlick» noch 65% Sommer-Kapazität im Vergleich zu Vor-Corona erwartet.

Dennoch bleibt Vrancks optimistisch: «Wir verspüren einen klaren Buchungsanstieg für die Sommerferienmonate und hoffen, dass sich diese Entwicklung auch in den nächsten Wochen fortsetzt.» Die Airline ist aber noch lange über dem Berg.

«Erst ab Februar 2022 ist wieder etwas Wachstum möglich», so Vranckx weiter. Und: «Wir richten unsere Ziele auf das Jahr 2023 aus.» Immerhin sollte das Geld bis dahin reichen, CHF 1,5 Mia. haben die Banken dank staatlicher Bürgschaften bereitgestellt. «Wir haben bisher weniger als die Hälfte gezogen.»

Maskenpflicht gilt noch für Jahre

Für die Passagiere hat Vranckx eine durchzogene Botschaft: «Die Maskenpflicht im Flugzeug wird noch jahrelang bleiben – sowohl bei den Passagieren als auch beim Personal.» Das bleibe Teil des Schutzkonzepts. «Wir haben bis jetzt keine Kenntnis von einer Ansteckung an Bord eines Swiss-Flugzeugs.»

Bei den Preisen stellt Vranckx klar: Am «Preiskampf beteiligen wir uns nicht, Tickets für sechs, neun oder zwölf Franken wird man bei uns nicht sehen. Wir bieten nur Flugpreise an, die unsere variablen Kosten decken, darunter gehen wir nicht.»

Flugstreichungen sind «mittelfristige Optimierungen»

Einem Mindestpreis für Flugtickets steht der Swiss-CEO skeptisch gegenüber. «Grundsätzlich soll der Markt den Preis regeln. Falls so ein Mindestpreis eingeführt wird, sollte er zumindest europaweit gelten, vorzugsweise weltweit.»

Flüge würden auch nicht einfach gestrichen, wenn die Maschine nur halb voll sei. «Wir halten grundsätzlich an unserem Flugplan fest.» Flugstreichungen nennt Vranckx «mittelfristige Optimierungen». Dies sei auch aus Gründen der Nachhaltigkeit sinnvoll.

Die meisten Flieger fliegen wieder

Die Auslastung der Flüge ist allerdings nach wie vor mässig. «In Europa sind die Flugzeuge zwischen zwei Drittel und drei Viertel ausgelastet. Im Langstreckenbereich liegt die Auslastung unter zwei Drittel.»

Die Flotte ist zu gut drei Vierteln wieder in der Luft. Von den 92 Maschinen stünden 75 wieder im Einsatz, 54 Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge und 21 Langstreckenjets. (TI)