Center Parcs will über Reisebüros und TO verkaufen

Der grösste Freizeitparkanbieter Europas stellt eine neue Verkaufsstrategie vor.
Ibo Degirmenci. © PVCP

Die Groupe Pierre et Vacances Center Parcs ist der europäische Marktführer im Nahtourismus. Center Parcs Europe, einer Tochtergesellschaft der an der Pariser Börse notierten Groupe Pierre & Vacances Center Parcs, Europas grösstem Anbieter von Ferienwohnungen, gehören die Marken Center Parcs und Sunparks. Center Parcs Europe betreibt 28 Ferienparks (26 Center Parcs- und zwei Sunparks-Anlagen) in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Frankreich. Ibo Degirmenci, Vertriebschef für die deutschsprachigen Märkte, will künftig mehr mit Reisebüros und Veranstaltern zusammenarbeiten.

Herr Degirmenci, Sie haben 2020 die Sales-Abteilung von Center Parcs in leitender Funktion übernommen. Eine Zeit, die sich insbesondere auf die Tourismuswirtschaft negativ ausgewirkt hat. Wie würden Sie derzeitige Buchungssituation beschreiben?
Wir könnten kaum zufriedener sein! Bereits im Sommer des vergangenen Jahres durften wir uns über eine Rekordnachfrage in allen sechs Ferienparks in Deutschland freuen. Zudem hat sich das grenzüberschreitende Geschäft von und in unsere ausländischen Parks, vor allem in die Niederlande stark erholt, was uns ein zusätzliches Buchungsplus eingebracht hat. Mit dem auslaufenden Geschäftsjahr im September rechnen wir mit einer Umsatzsteigerung von über 30 Prozent im Vergleich zum letzten Vor-Corona-Jahr 2018/19.

Welche Rolle spielen Reiseveranstalter und -büros bei diesem Wachstum?
Eine ungemein grosse! Aktuell konzentrieren sich die Anfragen auf unsere eigenen Kanäle. Lediglich 5% fallen auf Veranstalter und Reisebüros. Daher ist unser Fokus nun klar benannt: Der Verkauf muss langfristig auch über Reiseveranstalter und -büros stattfinden – insbesondere im Hinblick auf die wachsende Nachfrage. Denn neben der guten Buchungslage ist Deutschland zudem ein Wachstumsmarkt für uns.

Wie wollen Sie das insbesondere für Reisebüros umsetzen?
Grundsätzlich möchten wir die Preisstruktur vereinfachen und die Zusammenarbeit mit den Reisebüros so einfach und attraktiv wie möglich gestalten. Dazu gehören beispielsweise ein optimiertes Provisionsmodell mit der Möglichkeit, bis zu einem Tag vor Reisebeginn der Kunden die Reise zu buchen – und das zu den gleichen Konditionen wie bei einer Online-Buchung über unsere internen Kanäle. Ab dem ersten Euro Umsatz erhalten die Reisebüros 10% Provision – ab einem Umsatz von EUR 75’000 sogar 14%. Das Ziel: Mit Plattformen wie Bistro, MyJack und Cosmonaut sollen ab Herbst Buchungen für unsere Ferienparks möglich sein. Der nächste Schritt wäre dann Paxconnect.

Und für Reiseveranstalter?
Wir schaffen attraktive, auch in den Ferienzeiten gültige Frühbuchervorteile und erleichtern mit der Vereinfachung der Preisstruktur langfristig die Zusammenarbeit.

Sind auch besondere Highlights für dieses Jahr geplant?
Ein besonderes Highlight wird unser gross angelegtes Advent-Event sein. Vom 8.-11. Dezember 2022 laden wir Reisebüromitarbeiter zu interaktiven Workshops, einem grossen Reisemarkt, einem Gala-Dinner mit anschliessender Mottoparty Gatsby und vielfältigen Sport- und Spieleerlebnissen ein. Das Advent-Event soll eine feste Institution im Tourismussegment werden. Nach der schwierigen Zeit der letzten beiden Jahre, möchten wir dazu beitragen, dass die Touristik wieder enger zusammenrückt. Wir möchten das vergangene Jahr feiern und uns zudem auf den kommenden Buchungspeak im Januar vorbereiten. Das Event soll eine Plattform für die Partner werden. Dafür ist der Standort in Bispinger Heide optimal. Nachdem dieser erst kürzlich von Grund auf renoviert wurde, können sich alle Expedienten nun selbst von seinem neuen Glanz überzeugen. (PVCP/TI)