Sarah Weidmann: «In Italien ist fast alles wie vor Covid-19»

Sarah Weidmann, Geschäftsführerin und Inhaberin Smeraldo Tours AG, über die Lage in Italien.
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Seit Mitte Mai können Schweizer wieder ohne Quarantänepflicht nach Italien reisen. Für die Einreise braucht es zwar immer noch einen negativen PCR- oder Antigen-Test (max. 48 Stunden alt) und ein europäisches digitales Passagier-Lokalisierungs-Formular (dPLF), das online ausgefüllt werden kann.

Doch seit der letzten Aktualisierung der Risikoländerliste des Bundesamts für Gesundheit am 3. Juni ist keine Region Italiens mehr auf der BAG-Liste. 

Die Durchreise durch Italien ist aus den EU-/Schengen Staaten ausserdem bis zu 36 Stunden ohne Einschränkungen und ohne Testpflicht möglich. Diese Massnahmen gelten voraussichtlich bis zum 31. Juli 2021.

Aufgrund der erfreulichen Neuigkeiten hat TRAVEL INSIDE mit Sarah Weidmann, Geschäftsführerin und Inhaberin Smeraldo Tours AG, über die Lage in Italien gesprochen:


Frau Weidmann, wie ist die aktuelle Lage in Italien?

Italien hat in den letzten Wochen einen super Job gemacht, die Zahlen der Neuinfektionen sind stark rückläufig. Aktuell verzeichnet Italien 84 Neuinfektionen pro 100’000 Einwohner. Im Vergleich zur Schweiz mit 135 pro 100’000 sind dies deutlich weniger.

Auch mit den Impfungen geht es gut voran. Momentan ist keine Region mehr auf der BAG-Liste.

Wie viele Hotels (in Prozent zu 2019) sind offen oder öffnen noch für die Sommerferien?

In den klassischen Badeorten wie Sardinien und Elba öffnen die Hotels diese Saison etwas später als normal, Mitte Juni. Auf dem Festland sind viele Hotels bereits seit Anfang Mai geöffnet. Nur ganz wenige Hotels aus dem Smeraldo Portfolio haben sich entschieden, diese Saison nicht zu öffnen.

Man kann sagen in Italien ist fast alles wie vor Covid-19.

Wie sieht die Kapazität der Flüge aus?

Wir sind zufrieden mit dem Flugplan. Er wurde etwas ausgedünnt, aber es gibt immer noch genug Verbindungen nach Italien.

Wie ist die Nachfrage für Italien-Reisen?

In den letzten 2 Wochen hat die Nachfrage extrem zugenommen. Wir haben praktisch alle Verkaufsmitarbeiter aus der Kurzarbeit geholt und reaktiviert.

Kommt nun der Italien-Boom?

Das hoffen wir natürlich. Wir gehen davon aus, dass Italien wie im letzten Jahr im Sommer und Herbst ein beliebtes Reiseziel sein wird. Zum einen, weil man es gut mit dem eigenen Auto erreichen kann und somit im Notfall schnell wieder zu Hause wäre, und zum anderen, da die Italiener sehr gastfreundlich sind und uns Schweizern die Italianità einfach zusagt.

Wie waren die letzten Wochen für Sie – wie stark haben Sie gespürt, dass Teile Italiens auf der BAG-Liste waren?

Viele Regionen, die Smeraldo anbietet, waren nicht auf der BAG-Liste. Aber die Situation mit der Zoneneinteilung Italiens mit weissen, gelben, orangen und roten Zonen war trotzdem äusserst herausfordernd. Italien wollte grosse Touristenströme über Pfingsten und Auffahrt verhindern und setzte die Regionen deshalb auf orange und rot bis Mitte Mai. Nun sind aber alle Regionen entweder weiss oder gelb und Italienferien steht ab Juni nichts mehr im Wege. Darüber freuen wir uns.

(Yannick Suter)