TUI fordert Booking.com heraus

Friedrich Joussen plant eigene Buchungsplattform für Hotelbetten.
Fritz Joussen
Fritz Joussen ©TUI

TUI wird eine Buchungsplattform für Hotelbetten aufbauen. Dies kündigte TUI-Chef Friedrich Joussen  in einem Interview in der NZZ am Sonntag an. Obwohl so eine Plattform in Konkurrenz mit Booking.com steht, ist er davon überzeugt, dass TUI damit erfolgreich sein wird. TUI habe die Plattform für die eigenen Hotels entwickelt und wolle diese nun für alle Hotels öffnen. Sie werde erfolgreich sein, weil sie sehr viel Wissen über den Gast habe.

Gerade die eigenen Hotels und die Kreuzfahrtschiffe sieht der Chef von TUI als einen der Erfolgsfaktoren des Konzerns an. Friedrich Joussen ist überzeugt, dass TUI ohne eigene Schiffe und Hotels ebenfalls vor Problemen stehen würde. «Heute erwirtschaften wir damit 70% bis 80% unserer Erträge», erklärt er in dem Interview.

Obwohl der Tourismus in Sachen Ökologie stark in der Kritik steht, weist Friedrich Joussen auf die guten Seiten der Branche hin. Er nennt das Beispiel Tunesien, wo nach dem Zusammenbruch des Tourismus das Geld fehlte, um die riesigen Umweltprobleme anzugehen. In diesem Zusammenhang verweist er auch darauf, dass sich die Branche für ökologische Treibstoffe stark macht.

Die Kritik, dass TUI zwar mit Pauschalreisen gross geworden sei, aber niemand mehr diese Art von Reisen möchte, kontert der TUI-Chef, dass sein Konzern die Angebote stark angepasst habe. Sie hätten die Angebote stark individualisiert und den Wünschen der Kunden angepasst. «Diese Individualisierung des Massenbedarfs wird der Megatrend unserer Zeit sein.» (TI)