«Vorurteile in Bezug auf islamische Länder nerven mich»

Andi Restle, Geschäftsleiter der Coop ITS Travel AG, im Interview über Vorurteile, hohe Arbeitsbelastung und die Wirtschaftslage in der Reiseindustrie.
Andi Restle, ITS Coop Travel / zVg

Andi Restle, Geschäftsführer von Coop ITS Travel, sagt im Interview mit der NZZ-Beilage «NZZ executive», dass die Wirtschaftslage in der Reiseindustrie nur beschränkt spürbar sei. «Wie Studien belegen, wird auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Geld für Ferien ausgegeben.» Hingegen gäbe es viele äussere Einflüsse, die das Geschäft von Reiseveranstaltern auf den Prüfstand stellen würde, wie Naturereignisse oder politische Entwicklungen. Besonders nerven den 53-Jährigen Vorurteile in Bezug auf islamische Länder. Die Skepsis gegenüber einst sehr beliebten Ferienländern empfände er als ungerechtfertigt. So richtig genervt sei er jedoch im Verkehrsstau.

Restle gibt offen zu, dass er einmal den falschen Stolz hatte, 50 oder 60 Stunden pro Woche zu arbeiten. Natürlich könne es einmal einen Abschnitt im Berufsleben geben, der ausserordentliche, vielleicht sogar ungesunde Anstrengungen verlange, eine optimale Lebensbalance führe aber zu mehr Erfolg. Restle: «Auch Leistungsbereitschaft sollte dem Grundsatz der Nachhaltigkeit folgen.» (TI)