TPA führt am 1. Januar ein neues Garantiemodell ein

Der rein statutarische Teil des TPA-Treffens in Interlaken gab keinen Anlass zu grösseren Diskussionen. Der Vorstand wurde in corpore wiedergewählt.
Ausschuss in corpore wiedergewählt: Edwin Hofmann, Sonja Laborde, Florence Inäbnit, Christine Fournier und Konrad Koelbl - es fehlt Alexandre Python. © TI

Am vergangenen Samstag, 28. August, waren 47 Stimmberechtigte im Carlton Europe in Interlaken bei der Jahreshauptversammlung der TPA vertreten, an der mehr als 60 Fachleute teilnahmen.

Im Rückblick auf das von der Coronavirus-Pandemie geprägte ‘annus horribilis’ erinnerte Präsidentin Sonja Laborde an den schwindelerregenden Rückgang des Geschäftsvolumens des Verbandes (-84%) im Vergleich zu 2019 (190 Millionen CHF).

Im Berichtsjahr beliefen sich die den TPA-Mitgliedern gewährten Covid-Gutschriften auf 11,9 Mio. CHF, wozu noch 5,9 Mio. CHF an nicht rückzahlbaren Beihilfen und 9,5 Mio. CHF an KAE und Verdienstausfallgeld kommen. Für die Mitglieder belief sich der Verlust an Eigenkapital auf 5,9 Millionen CHF. Für TPA hatte die Pandemie die Schliessung von 12 Zweigstellen und sieben Agenturen im Jahr 2020 zur Folge. Das Eigenkapital von TPA belief sich auf CHF 457’581.

Sonja Laborde nutzte die Anwesenheit von André Lüthi zu Beginn des Treffens, um dem Globetrotter-Chef und FSV-Vorstandsmitglied herzlich für die Energie zu danken, mit der er sich auf höchster parlamentarischer Ebene für die Anliegen aller Reisebüros des Landes einsetzt: «Ohne solche Interventionen auf politischer Ebene wären wir heute nicht da, wo wir sind»!

Was das Budget betrifft, so hat die TPA das Budget für 2021 überprüft, das sich auf 354.500 CHF beläuft, was einem Verlust von etwa 20.000 CHF entspricht. Für das Jahr 2022 genehmigte die Versammlung einstimmig das Budget von 456’100 Franken, in dem eine Zuweisung von 80’000 Franken an den Garantiefonds berücksichtigt ist.

«Es ist jedoch schwierig, einen klaren Haushaltsplan aufzustellen, da es viele Unbekannte gibt, einschließlich derer, die sich aus der geplanten Fusion mit TTS ergeben werden», warnte die Präsidentin.

Gespräche mit dem Garantiefonds

Neben der Abstimmung über die geplante Fusion mit der TTS-Gruppe informierte der TPA-Vorstand seine Mitglieder über die Ergebnisse der Gespräche mit dem Sicherheitsfonds der Schweizer Reisebranche, wo Handlungsbedarf besteht und ein neues Geschäftsmodell erforderlich ist.

Es werden drei Arten von Vorschlägen für die Umsetzung gemacht und nur die maximale Lösung wird von TPA in Betracht gezogen, die sie am 1. Januar 2022 einführen wird. Diese Lösung deckt Pauschalreisen, Einzelleistungen und Lieferantenrisiken (Hotels nur am Zielort, DMC usw.) ab.

Das für die Einführung dieses neuen Modells erforderliche Kapital beläuft sich auf 60 Mio. CHF und beinhaltet eine Beteiligung der Kunden: Sie zahlen 2,5 Promille des Betrags an ihre Agentur, die ihrerseits 2 Promille des gemeldeten Umsatzes an TPA abführt. Außerdem wird eine Aufnahmegebühr von 0,25 Promille an den Garantiefonds gezahlt, um u.a. die Kosten des Ombudsman zu decken.

«Da der Ausschluss von Einzelleistungen nicht in unser Konzept passt, werden die Gespräche mit dem Garantiefonds und die Überlegungen zur Integration des Risikos von Drittanbietern fortgesetzt. Aber TPA wird dieses neue Geschäftsmodell am 1. Januar 2022 einführen», betont Sonja Laborde.

Gastrednerin Regula Rytz (Grüne) an der TPA-GV.

Nachhaltigkeit ist auch für TPA ein wichtiges Anliegen, und zum Abschluss der Tagung hielt Nationalrätin Regula Rytz, Präsidentin der Grünen Partei, eine bemerkenswerte Rede.

Zu guter Letzt wählte die Versammlung den TPA-Ausschuss per Akklamation wieder und schenkte Sonja Laborde, Christine Fournier, Florence Inäbnit, Edwin Hofmann, Konrad Koelbl und Alexandre Python ihr volles Vertrauen.

Der Ausschuss wird die Aufgabe haben, das Fusionsprojekt zu begleiten, den Dialog mit dem Garantiefonds fortzusetzen, den AXA-Vertrag zu überarbeiten und das Gesetz über Pauschalreisen zu erarbeiten. Schliesslich sei noch erwähnt, dass FTI Touristik und Hotelplan Suisse den Schlussapéro nach mehr als vierstündigen Beratungen jeweils auf ihre Weise unterstützten.

(Dominique Sudan, Interlaken)