2019 war eines der sichersten Jahre im Flugverkehr

Mehr Unfälle, aber weniger Todesopfer.
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Trotz des folgenreichen Absturzes einer Boeing 737-MAX mit 157 Todesopfern war 2019 eines der sichersten Jahre für die kommerzielle Luftfahrt, wie die Daten von Aviation Safety Network zeigen. Doch während die Zahl der Todesopfer zurückgegangen ist, ist die Zahl der Unfälle auf ein Niveau gestiegen, das über dem Fünfjahresdurchschnitt von 14 Unfällen und 480 Todesopfern liegt.

Im Jahr 2019 verzeichnete das Aviation Safety Network insgesamt 20 tödliche Unfälle mit Verkehrsflugzeugen. 283 Passagiere und Crew-Mitglieder starben bei diesen Abstürzen, davon 213 auf kommerziellen Passagierflügen. Damit ist 2019 gemessen an der Zahl der tödlichen Unfälle das siebtsicherste Jahr überhaupt und hinsichtlich der Zahl der Todesopfer das drittsicherste. Das sicherste Jahr der Luftfahrtgeschichte war 2017 mit 10 Unfällen und 44 Todesopfern.

Dreizehn Unfälle von 2019 betrafen Passagierflüge, sechs waren Frachtflüge. Eines der 20 Unfallflugzeuge wurde von einer Fluggesellschaft betrieben, die auf der schwarzen Liste der EU steht, zwei weniger als 2018.

Überraschenderweise ereigneten sich mehr als die Hälfte der Unfälle (11) in Nordamerika, gegenüber nur einem im Jahr 2018 und drei im Jahr 2017. Fünf Unfälle passierten allerdings in abgelegenen oder rauen Gebieten Kanadas und Alaskas. Trotz der Fortschritte, die durch verschiedene Sicherheitsinitiativen der kanadischen und US-amerikanischen Aufsichtsbehörden erzielt wurden, ist dies immer noch ein Bereich, der Anlass zur Sorge gibt.

Bei einem geschätzten weltweiten Flugverkehr mit mehr als 4,5 Mia. Passagieren auf rund 39 Mio. Flügen kommt ein Unfall mit Todesopfer auf fast 2 Mio. Flüge. Harro Ranter, CEO von Aviation Safety Network leitet aus dieser Unfallrate ab, dass das Sicherheitsniveau ind er zivilen Luftfahrt deutlich gestiegen ist: «Wäre die Unfallrate gleich geblieben wie vor zehn Jahren, hätte es im vergangenen Jahr 34 tödliche Unfälle gegeben. Bei der Unfallrate des Jahres 2000 wären es sogar 65 tödliche Unfälle gewesen. Das zeigt den enormen Fortschritt in Sachen Sicherheit in den vergangenen zwei Jahrzehnten.» (TI)