Air-Asia-Chef Fernandes zurückgetreten

Grund dafür sind Bestechungsvorwürfe der britischen Behörden.

Der Besitzer von Billigflieger Air Asia, Tony Fernandes, ist als Airline-CEO zurückgetreten. Ganz freiwillig hat er diesen Entschluss wohl nicht gefasst. Es stehen Bestechungsvorwürfe im Raum.

Fernandes ist von seinem Posten zurückgetreten, nachdem die malaysische Airline ins Visier britischer Behörden geraten ist. Auch Air-Asia-Aufsichtsrat Kamarudin Meranun hat seinen Posten geräumt. Air Asia soll in den Bestechungsskandal rund um Flugzeugbauer Airbus verwickelt sein. Fernandes habe Medienberichten zufolge daher seinen Posten «für zunächst zwei Monate oder länger» geräumt. Er soll die Airline aber weiterhin beraten.

Air Asia erklärte, dass sie alles tun werde, um zur Aufklärung der Vorwürfe beizutragen. Sowohl Fernandes als auch Meranun bestreiten den Berichten zufolgen jegliches Fehlverhalten.

Mehreren Berichten zufolge sollen Personen, die mit Airbus in Verbindung stehen, Bestechungsgelder gezahlt haben, um Geschäfte mit Air Asia und deren Langstrecken-Ableger Air Asia X zu sichern. Darunter sollen auch Sponsorengelder für ein «Sportteam» in Höhe von 50 Mio. Dollar fallen, die an zwei nicht namentlich genannte Führungskräfte der malaysischen Fluggesellschaft gegangen sein sollen.

Rekordstrafe für Airbus

Gegen Airbus wurde vergangene Woche eine Rekordstrafe von EUR 3,6 Mia. verhängt. Die Höhe der Strafe hatte das Pariser Gericht «Tribunal Judiciaire» bestätigt. Demnach muss Airbus EUR 2,083 Mia. an den französischen Staat, EUR 983 Mio. an den britischen und EUR 525 Mio. an die USA zahlen – wegen jahrelanger Bestechungen.

Air-Asia-Chef Fernandes hatte Air Asia 2001 für weniger als einen Dollar von der malaysischen Regierung gekauft. Er gilt als einer der reichsten Männer seines Heimatlandes Malaysia – und zudem als ausgesprochen sportbegeistert. Er hat unter anderem den inzwischen aufgelösten Caterham-Formel-1-Rennstall mitbegründet. (TI)