Air New Zealand hebt Tattoo-Verbot beim Personal auf

Der neuseeländische Carrier gibt dem Druck nach: Ab dem 1. September dürfen Mitarbeitende in Uniform ihre Tattoos sichtbar machen.
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Tattoos sind im Passagierdienst traditionellerweise Tabu. Nun hebt Air New Zealand das Tattoo-Verbot auf, aus Angst, mit seiner Firmenpolitik die Māori-Bevölkerung zu diskriminieren. Dies schreibt die Online-Portal «Vice». Von diesem Verbot in Mitleidenschaft gezogen waren bisher Personen mit tā moko, traditionellen indigenen Māori-Tattoos, die typischerweise auf dem Gesicht oder den Armen einer Person prangen.

Christopher Luxon, Chief Executive von Air New Zealand, kündigte diese Woche an, dass ab dem 1. September alle neuen und bestehenden Mitarbeitenden in Uniform von Air New Zealand tā Moko und nicht beleidigende Tattoos zeigen dürfen.

Kulturelles Erbe ausdrücken

«Ich bin sehr stolz darauf, diese Ankündigung zu machen. Es stärkt unsere Position an der Spitze der Luftfahrtindustrie, indem es Vielfalt fördert und es den Mitarbeitern ermöglicht, Individualität oder kulturelles Erbe auszudrücken», sagte Luxon dem New Zealand Herald. Die neue Regelung gilt für Mitarbeitende in allen Funktionen, also Kabinenpersonal, Piloten und Mitarbeitende des Kundendienstes.

Der Politikwechsel erfolgt nach steigendem Druck und Kritik von Rechtsanwälten, die das Tattoo-Verbot als diskriminierend bezeichneten. Viele Kritiker wiesen auch darauf hin, dass Air New Zealand Elemente der Māori-Kultur in ihr Geschäft integriert, einschliesslich der Sprache in ihren Marketingkampagnen und der Verwendung eines stilisierten, farnartigen Māori-Motivs, das im Logo als «koru» bekannt ist.

Personen mit einer Tätowierung, die als anstössig oder unangemessen erachtet wird und die nicht durch Arbeitskleidung abgedeckt werden können, sind auch weiterhin nicht berechtigt, bei der Fluggesellschaft zu arbeiten, teilt das Unternehmen mit. (TI)