In einem Radio-Interview verkündete der italienische Industrieminister Carlo Calenda am Donnerstag, dass die Bieterfrist für die marode Alitalia um ein halbes Jahr verlängert werde. Der Beschluss wurde gefasst, da die aktuelle Frist schon am 30. April ausläuft, aber noch kein Käufer feststeht, so der Minister. Entsprechend sollen die Verhandlungen über einen Verkauft der italienischen Airline bis Oktober verlängert werden. Am bisherigen Verfahren hatten sich der britischen Billigflieger Easyjet, die ungarische Wizzair und die Lufthansa beteiligt. Verlängert werden soll auch die Frist für die Rückzahlung des Brückenkredits in Höhe von EUR 900 Mio., den die Regierung der Airline gewährt hatte.
Diesbezüglich droht aber Ungemach von Brüssel: Die EU-Kommission wird eingehend prüfen, ob der Kredit gegen europäische Regeln für Staatsbeihilfen verstossen hat. Dies vor allem in Bezug auf die Höchstlaufzeit und die Höhe der Summe. Der italienische Staat hatte den Kredit im Januar 2018 als Rettungsbeihilfe bei der EU angemeldet.
Ohne Regierung keine Entscheidung
Zudem: Italien befindet sich momentan in Verhandlungen über die Regierungsbildung. Dementsprechend wollen die drei verbliebenen Interessenten für den Kauf von Alitalia nicht weiter verhandeln, bevor eine neue Regierung überhaupt entscheidungsfähig ist. (ES)
