In den vergangenen Wochen blickten die Verantwortlichen beim Ferienflieger Condor bangen Blickes nach Brüssel – nun können sie aufatmen. Denn die EU-Kommission hat den Überbrückungskredit bewilligt, den zuvor die Bundesregierung und das Land Hessen zugesagt hatten. Mit EUR 380. Mio. soll Condor über die buchungsschwächeren Wintermonate in der Luft gehalten werden.
Strenge Auflagen
Nach Ansicht der EU-Kommission verzerren die zugesagten Finanzhilfen den Wettbewerb nicht, hiess es in Brüssel. Die Genehmigung der EU ist aber an strenge Auflagen geknüpft. So wird die Summe in Raten ausbezahlt, Condor muss seinen Liquiditätsbedarf wöchentlich nachweisen. Deutschland habe zudem zugesichert, dafür zu sorgen, dass Condor den Kredit entweder nach sechs Monaten vollständig zurückzahlt oder eine umfassende Umstrukturierung durchführt, um wieder rentabel zu werden. «Condor verfügt nun über die notwendige Liquidität, um die Wintersaison zu überbrücken und den Geschäftsbetrieb weiter in vollem Umfang fortzuführen», sagt der zuständige Sachwalter Lucas Floether. Nun sei es Aufgabe der Geschäftsführung, einen Restrukturierungsplan zu erarbeiten.
Condor im Schutzschirmverfahren
Durch den positiven Bescheid der EU-Kommission hat Condor nun auch Zeit gewonnen, um nach einem potentiellen Investor Ausschau zu halten. Seit der Insolvenz von Thomas Cook befindet sich Condor in einem sogenannten Schutzschirmverfahren. Das heisst: Mit Hilfe dieses Verfahrens will sich der Ferienflieger vor Ansprüchen der insolventen Londoner Muttergesellschaft Thomas Cook Group schützen. (TI)