Ursprünglich war von zehn Bietern die Rede, nun sind es drei: Die Bieterfrist für Alitalia ist beendet. Die drei Interessenten hätten verbindliche Gebote für die italienische Airline abgegeben, wie die Sonderverwalter der insolventen Fluggesellschaft am Dienstag vermeldeten. In den kommenden Tagen würden die Angebote nun geprüft, erklären sie weiter.
Einer der Bieter ist die Lufthansa-Group. «Wir haben ein Dokument eingereicht, in dem wir unsere Ideen für eine restrukturierte ‘New Alitalia’ skizzieren», sagte ein Lufthansa-Sprecher am Dienstag. «Auf dieser Basis können wir uns weitere Gespräche vorstellen.» Lufthansa hatte in den vergangenen Monaten schon mehrfach betont, grundsätzlich Interesse an Alitalia zu haben – aber nicht in der jetzigen Form. Der Konzern liess verlauten, rund EUR 300 Mio. für Alitalia bezahlen zu wollen, verlangte aber als Bedingung eine komplette Umstrukturierung des Carriers. Offenbar waren die staatlichen Behörden davon nicht begeistert, sie stellten sich einen Verkauf um die EUR 500 Mio. vor. So gewährten sie weiteren Airlines, darunter dem ungarischen Low Coster Wizz Air, Einblicke in die Unternehmenszahlen, um allenfalls einen besseren Deal aushandeln zu können. Die Verhandlungen um den Verkauf verzögerten sich deshalb.
Auch Easyjet ist einer der letzten drei Interessenten: Der Billigflieger habe erklärt, man habe eine «überarbeitete Interessenbekundung» als Teil eines Konsortiums vorgelegt, wie «Reuters» berichtet. Bloomberg hatte zudem berichtet, Easyjet biete zusammen mit dem US-Finanzinvestor Cerberus sowie Air France KLM für den italienischen Konzern. Bereits im Januar machten Gerüchte die Runde, Delta sowie Air France/KLM seien an einer Übernahme von Alitalia interessiert. Air France/KLM dementierten umgehend: man wolle kein Angebot unterbreiten. Wer der Dritte im Bunde ist, ist demnach noch nicht klar. (ES)
