«Brutaler Lufthansa-Plan»: Gibt es noch Rettung für Niki?

Geschädigte Niki-Passagiere können eine Erstattung von 50% des Rückflugticket-Preises beantragen.
Niki A320-214

Nach dem Rückzieher der Lufthansa gibt es wieder eine neue Liste an Kaufinteressenten für die insolvente und derzeit gegroundete Air-Berlin-Tochter Niki. Neben Firmengründer Niki Lauda und dem Lowcoster Ryanair hat nun auch ein Bieterkonsortium um den Berliner Logistiker Zeitfracht und die Wartungsfirma Nayak den Hut in den Ring geworfen, berichtet die deutsche «FAZ». Interesse bestehe an Maschinen und Crews sowie an der Niki-Technik. Auch der Reiseveranstalter Thomas Cook scheint noch im Rennen zu sein. Eine Lösung muss bis Ende der Woche gefunden werden, wird Niki-Betriebsratschef Stefan Tankovits zitiert. Ansonsten sind die Slots weg.

Gibt es gar keine Flugzeuge mehr?
Im österreichischen «Kurier» spricht Niki Lauda unterdessen von einem «ganz brutalen Plan» der Lufthansa. Die Fluggesellschaft habe sich heimlich fast alle noch übrigen Niki-Flieger geschnappt, wird aus einem Telefonat am Freitagabend mit dem Insolvenzverwalter der Niki-Mutter Air Berlin zitiert. Der Generalbevollmächtigte Frank Kebekus habe erklärt, «dass beinahe alle Flugzeuge bei der Lufthansa gelandet sind». Niki habe nur noch zwei bis drei Flugzeuge.

Lauda zufolge sei es fast unmöglich, schnell Ersatz für die Maschinen zu finden. Niki hatte zuletzt 21 Flugzeuge. Zudem flogen auch sieben Maschinen von Tuifly für Niki. «Wenn die Flugzeuge weg sind, müssen die Slots zurückgegeben werden», so Lauda im «Kurier». Niki sei dann endgültig zerstört. Die Übernahme der Maschinen durch Lufthansa hatte nach der Air-Berlin-Pleite begonnen, um den Flugbetrieb zu sichern. Offenbar hat die Lufthansa sogar ein Gutachten erstellen lassen, dass sie die Niki-Maschinen nicht zurückgeben muss. «Europas grösster Airline-Konzern braucht die Flugzeuge, die Slots und etliche der Niki-Mitarbeiter dringend, um die Billig-Tochter Eurowings rasch in die Höhe zu ziehen», heisst es im «Kurier».

Angebot für Airline-Kunden
Für Passagiere, die ihren Flug direkt bei Niki gebucht haben, haben mehrere Fluggesellschaften für den Zeitraum bis 31. Dezember 2017 eine Rückholaktion aus dem Ausland nach Deutschland, Österreich und die Schweiz organisiert. Folgende Airlines beteiligen sich an der Rückholaktion und erstatten nachträglich 50% des Preises für das Rückflugticket bis 31. Dezember:

Condor: www.condor.com Tel. +49(0)180 6 767767
Eurowings: www.eurowings.com Tel. +49 (0)180 6 320 320
Germania: www.flygermania.com Tel. 043 508 3489
TUIfly: www.tuifly.com Tel. +49(0)180 6 000120
Lufthansa, Austrian Airlines, Swiss: www.lufthansa.com Tel. +49 (0) 69 86 799 799
Vueling: http://news.vuelingpartners.com

Das Vorgehen wird z.B. von der Swiss hier beschrieben: www.swiss.com/germany/de/aktuelle-reiseinformationen (SG)