Deal zwischen Alitalia und Air Malta geplatzt

Veränderungen in der Airline-Landschaft seien Grund für Alitalias Rückzug.
Air Malta A320

Im April 2016 wurde eine Absichtserklärung veröffentlicht, in der Alitalia der finanziell schwer angeschlagenen Air Malta unter die Arme greifen und 49% der Staatsairline kaufen sollte. Diese Erklärung ist mittlerweile Makulatur: Am Freitag liess Alitalia verlauten, die Gespräche seien beendet und man werde sich nicht an der maltesischen Airline beteiligen.

Als Grund gab Alitalia an, die momentanen Veränderungen in der Airline-Landschaft seien nicht ideal für solch einen Deal; man wolle sich den Herausforderungen ohne eine Partnerschaft stellen. Beide Fluggesellschaften würden jedoch weiterhin mit dem kürzlich eingeleiteten Code-Sharing-Programm eng zusammen arbeiten.

Ein weiterer Grund dürfte die desaströse finanzielle Lage der italienischen Airline sein: Nur dank einem Übergangskredit von rund EUR 150 Mio. ist sie noch nicht gegroundet. Gemäss Insidern werde für das vergangene Jahr ein Fehlbetrag von rund einer halben Milliarde Euro und ein Schuldenberg von über einer Milliarde Euro zu Buche stehen. Das Streckennetz wird zusammengestrichen, 2000 Mitarbeitern sollen gekündigt und die Flotte reduziert werden. Zudem scheint auch Geldgeberin Etihad ihre Beteiligungen an den maroden europäischen Fluggesellschaften grundlegend zu überdenken – Geld für eine Beteiligung an Air Malta ist also schlicht keines vorhanden.