Die Thomas Cook Group erhält über 1 Milliarde Franken

Die Gruppe erhält Geld und wird in zwei Unternehmen für das Veranstalter- und Airline-Geschäft aufgespalten.
© Thomas Cook Airlines

Die Thomas Cook Group steht schon seit längerem finanziell schlecht da. Nun ist Rettung in Sicht. Am Mittwoch wurde beschlossen, dass der angeschlagenen Touristikkonzern zur Rekapitalisierung 900 Mio. Pfund (1,1 Mia. Franken) erhält. Mehr als ursprünglich geplant war. Zudem wird der Konzern in zwei Unternehmen aufgespalten.

Unter anderem kauft der chinesische Grossaktionär Fosun für 450 Millionen Pfund 75% des Veranstaltergeschäfts. Bisher war er mit 18% daran beteiligt. Fosun übernimmt zudem 25% der Fluggesellschaften. Banken und Anleihensgläubiger werden sich mit total 450 Mia. am Konzern beteiligen. Sie wandeln ihre Kredit- und Anleiheforderungen in Eigenkapital um und werden so Anteilseigner. Thomas Cook wird dadurch von 1,6 Mrd. Pfund Schulden befreit. Die Finanzinstitute erhalten 75% der Thomas Cook Airlines, zu denen auch Condor gehört.

Getrennte Wege

Bis im Oktober soll der Plan zur Rekapitalisierung umgesetzt werden. Die Veranstalter und Airlines werden danach eigenständige Unternehmen sein. Spricht man künftig von Thomas Cook, wird es sich nur noch um den Veranstalter, dessen Hotels und verwandte Beteiligungen handeln. Thomas Cook Airlines geht eigene Wege.

In einem ersten Anlauf hatten sich Virgin Atlantic und Lufthansa als Interessenten geoutet. In den vergangenen Wochen hatte sich zudem der türkische Tourismus-Unternehmer Neset Kockar, Chef der Anex-Gruppe, an Lösungen interessiert und entsprechend Aktien gekauft.

Die Rekapitalisierung hat für die bisherigen Aktionäre ebenfalls Auswirkungen. Ihre Anteile würden deutlich entwertet, weil die bislang aufgelaufenen Schulden in Eigenkapital umgewandelt werden. (TI)