Digitaler Bahnhof und sprechender Fahrplan: Die SBB der Zukunft

Die SBB hat ihre Strategie 2020 vorgestellt, die einige grosse Versprechen enthält.

Tür-zu-Tür-Service, digitale Bahnhöfe, intelligente Güterwagen und Kapazitätssteigerungen um bis zu 30%: das alles gehört zur Strategie 2020 der SBB, die gestern vorgestellt wurde. Dank der Digitalisierung könne die Kapazität des Schweizer Bahnnetzes erheblich ausgebaut werden, hiess es bei der SBB. Hierzu treibe man die Automatisierung der Fahrplanerstellung, des Bahnbetriebs sowie der Zugsteuerung voran und prüfe auch die Möglichkeit von ferngesteuerten Zügen. Zudem konzipiert die SBB ein neues digitales Stellwerk. Dieses reduziere die Menge und Vielfalt an Sicherungsanlagen, was massiv Kosten spare. Ab 2025 erlaubt die neue Technik den Einsatz von mehr Zügen und einen dichteren Fahrplantakt, zudem verspricht die SBB weniger Störungen und eine genauere Kundeninformation im Störungsfall.

Sprechender Fahrplan und Uber-Buchung
Die App SBB Mobile, an deren Entwicklung die Kunden beteiligt wurden, wird mittlerweile von rund 3 Mio. Kunden genutzt. Noch Im ersten Quartal 2017 soll eine Sprachsteuerung mit einem sprechenden Fahrplan und einem Sprachroboter für weitergehende Auskünfte eingeführt werden. Mit der Reiseplaner-App können verschiedene Verkehrsträger verglichen, kombiniert und gebucht werden. Im Laufe der nächsten Monate sollen auch Taxi-Dienstleistungen und Uber gebucht werden können.

Der digitale Bahnhof
Aus den Bahnhöfen will die SBB «vernetzte, multimodale Mobilitätshubs» machen, also Verkehrsknoten, Destinationen und Dienstleistungszentrum in einem. Digitale Generalanzeiger, Bildschirme mit den Informationen über den Zugverkehr, E-Panels für die Fremdwerbung, Billettautomaten mit Touchscreen und Gratis-WiFi seien heute bereits vorhanden. Doch man wolle die Servicequalität im Bahnhof weiter erhöhen und arbeite darum mit Technologieunternehmen und Partnern wie Google oder der ETH Zürich zusammen. Neben der virtuellen Besichtigung des Bahnhofs via Google Streetview, soll in Zukunft mittels «Internet of Things» auch die Bahnhofsinfrastruktur wie Rolltreppen, Lifte und Licht digital gesteuert werden.