Schulden in Milliardenhöhe hindern Alitalia nicht an Expansion

Während sich die Airline in Amerika in den Gläubigerschutz nach Chapter 15 flüchtet, will sie dennoch die Langstrecke ausbauen.
Alitalia Boeing B777
@Alitalia

Trotz Krise, Schulden in Milliardenhöhe und Existenzsorgen – Alitalia will ihr Langstreckennetz weiter ausbauen. So will die italienische Airline im November ab Rom nach Delhi fliegen, die Rotationen nach Brasilien von 14 auf 20 erhöhen und Los Angeles, als neues Ziel für den Sommer 2017, wird nun auch dreimal wöchentlich im Winter angeflogen, wie Alitalia kürzlich mitteilte.

Derweil verursachen die Schulden der Airline auch im Ausland Bauchschmerzen: So hat der New Yorker Flughafen JFK die Fluglinie informiert, dass die Verträge per 13. Juni auslaufen, sollte sie ihre Rechnungen nicht bezahlen. Offenbar wurde sogar damit gedroht, Telefon- und Internetverbindungen zu kappen, sollte sie der Aufforderung nicht nachkommen. Dies berichtet die «fvw». Der kriselnden Airline blieb nichts anderes übrig, als sich in Gläubigerschutz nach Chapter 15 zu flüchten, der ausländischen Firmen das Recht auf ein Insolvenzverfahren zugesteht. Alitalia hat nun bis zum 23. Juni Zeit, einen Vorschlag vorzulegen, wie sie den Betrieb in den USA weiterführen und die ausstehenden Rechnungen bezahlen will.

Derzeit sind die drei Insolvenzberater damit beschäftigt, 15 Interessenten auszusuchen, die das Recht bekommen, die Bücher der Airline ab dem 15. Juni einzusehen. 32 Unternehmen haben offenbar ihr Interesse angemeldet. Dabei muss es sich nicht zwingend um Kaufinteressenten handeln – Konkurrenten könnten auch die Gelegenheit nutzen, einen Blick in die Daten der serbelnden Airline zu werfen.