Endlich: Einigung zwischen Lufthansa und der Vereinigung Cockpit

Nach 15 Streiks innerhalb von zwei Jahren wurde der längste Tarifkonflikt in der Unternehmensgeschichte beendet.
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Nach 15 Streiks, Tausenden von annullierten Flügen, Hundertausenden in Mitleidenschaft gezogenen Passagieren und Schäden in dreistelliger Millionenhöhe innerhalb von nur zwei Jahren haben sich Lufthansa und die Vereinigung Cockpit (VC) nun endlich geeinigt.

Nachdem sich sogar zuletzt die EU-Kommission eingeschaltet und die Lufthansa zu einer raschen Einigung aufgerufen und vor negativen Folgen für die europäische Wirtschaft gewarnt hatte, musste der Schlichter Gunter Pleugner im Februar eine Empfehlung zum Vergütungstarifvertrag ausarbeiten. Diese war nun Teil der in einer Absichtsvereinbarung festgehaltenen Regelung für die Übergangsversorgung, die Altersvorsorge, den Manteltarifvertrag und den erwähnten Vergütungstarifvertrag für die Piloten der Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings.

Lufthansa wird zudem die angekündigten Pläne zur Bereederung von 40 Flugzeugen ausserhalb des Konzerntarifvertrags begraben. Die Drohung von Konzernchef Carsten Spohr, eine weitere Airline nur für Hub-Zubringer zu gründen, ist damit vom Tisch.

In den nächsten Monaten sollen die Details der verschiedenen Tarifverträge ausgestaltet werden. Die Vereinbarung sieht eine einmalige Entlastung der Bilanz durch die Umstellung der Übergangsversorgung und Altersversorgung vor. Im Gegenzug zu den entlastenden Elementen sollen bis 2022 sukzessive 325 Flugzeuge in den heutigen KTV-Flugbetrieben bereedert werden. Damit kann Lufthansa in den kommenden Jahren wieder Nachwuchspiloten einstellen. Mit dem Abschluss der Gespräche zur Ausgestaltung wird eine Friedenspflicht gelten, die tarifvertraglich bis 2022 bestehen soll.

Bettina Volkens, Vorstand Recht und Personal der Deutschen Lufthansa AG, sagt: «Mit dieser Absichtsvereinbarung ist uns endlich der Durchbruch gelungen: Jetzt ist der Weg frei für eine umfassende Einigung mit der Vereinigung Cockpit zu allen offenen Tarifthemen. Damit beenden wir den längsten Tarifkonflikt unserer Unternehmensgeschichte.»