Die polnische Enter Air, Partner und Teilhaber der Schweizer Fluggesellschaft Chair, hat ein starkes erstes Halbjahr 2019 hinter sich. Die Airline, die 49,99% der Chair besitzt und sich weitere 30,01% des Aktienkapitals gesichert hat, erreichte einen Umsatz von PLN 633 Mio. (rund CHF 163 Mio.), was 29% mehr sind gegenüber dem gleichen Zeitraum 2018. Das Betriebsergebnis stieg um 84,2% auf PLN 81,9 Mio. (CHF 21 Mio.). Der Reingewinn betrug in den ersten sechs Monaten PLN 44,9 Mio. (rund CHF 11,6 Mio.), was einem Anstieg von 191% gleichkommt. Der EBITDA lag bei PLN 180 Mio. (CHF 46,2 Mio.) im Vergleich zu PLN 40,8 (CHF 10,5) in 2018. In Juli wurde eine Dividende von PLN 0,7 (ca. 18 Rappen) ausbezahlt.
Grzegorz Polaniecki, CEO von Enter Air, könnte mit dem Ergebnis nicht zufriedener sein, zieht man die Schwierigkeiten in der Branche in Betracht. «Unser Umsatz stieg vor allem durch die erhöhte Nachfrage nach unseren Dienstleistungen und aufgrund der schwächelnden Situation unserer lokalen Konkurrenten», sagt er. Man habe es geschafft, mit einem modernen Betriebsmodell die Effizienz zu steigern. Dieses gebe ihnen die Flexibilität, ihre Ressourcen optimaler einsetzen zu können. Diesen Sommer sei man mit 25 Maschinen geflogen, 5 mehr als im Vorjahr. «Trotz den neusten Turbulenzen bleibt der Markt robust und die Nachfrage nach touristische Beförderungsleistungen wächst ungeachtet dessen», fügt er an. Diese Schwierigkeiten hätten Enter Air überhaupt nicht getroffen, so Polaniecki. Dank des konservativen Geschäfstmodells habe man es zur Spitzenposition unter den europäischen Charterairlines geschafft.
Entschädigung von Boeing
Die Sommer-Flotte mit 25 Maschinen bestand aus 21 Boeing 737-800 sowie 2
Boeing 737-800 (Wet-Lease von der slowakischen Fluggesellschaft Go2Sky) und 2 Airbus A320 (Wet-Lease von der bulgarischen Firma Electra). Die Flotte von Enter Air umfasst auch 2 Boeing 737 MAX8-Flugzeuge, die aber aufgrund von Unfällen mit solchen Flugzeugen vorübergehend von polnischen und europäischen Luftfahrtbehörden gegroundet sind. Enter Air wird nach der Aufhebung des Flugverbots beim Hersteller eine Entschädigung für die Ausfallzeiten dieser Maschinen beantragen. (TI)
