Flughafen-Pleite in Deutschland

Flughafen Frankfurt-Hahn verlor massiv Passagiere und ist jetzt insolvent.
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Nun beeinflussen die Corona-Nachbeben auch die Flughäfen nachhaltig. Zumindest in Deutschland: hier hat wieder ein Flughafen Insolvenz angemeldet. Der Flughafen Frankfurt-Hahn liegt rund 120 Kilometer von Frankfurt/Main entfernt und wird vor allem von Low-Cost-Carriern angeflogen.

Die Meldung über die Insolvenz geht aus Veröffentlichungen des zuständigen Amtsgerichts Bad Kreuznach hervor, wie die «Wirtschaftswoche» vermeldet. Demnach wurde der erfahrene Restrukturierungsexperte Jan Markus Plathner, Partner der Kanzlei Brinkmann & Partner, zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

1,5 Millionen Fluggäste nutzten den Flughafen im rheinland-pfälzischen Hunsrück im Jahr 2019. Damit lag der Flughafen auf Rang 10 in Deutschland. Im Passagierverkehr wird er hauptsächlich durch die irische Billigfluggesellschaft Ryanair bedient, die aber im Zuge der Pandemie ihre Flüge an benachbarte, grössere Flughäfen verlagert hat.

Der Flughafen Hahn gehört zu 82,5% dem chinesischen Grosskonzern HNA, die restlichen 17,5% liegen beim Land Hessen, das an Rheinland-Pfalz angrenzt. Zuletzt hatte die Festnahme der Führungsspitze des finanziell angeschlagenen HNA-Konzerns für Aufsehen gesorgt, was aber vermeintlich keine Auswirkungen auf den Flughafen haben sollte.

Das Drehkreuz verbuchte zuletzt Zuwächse beim Frachtgeschäft, dabei profitierte der einstige US-Militärflughafen unter anderem von der erhöhten Nachfrage im Online-Handel und von Container-Engpässen im Seegeschäft. Es scheint jedoch, als sei dies nur ein Tropfen auf den heissen Stein gewesen. (TI)