Etihad und Lufthansa kommen sich immer näher

Neben dem Codesharing werden auch Maintenance und Catering teilweise zusammengeführt.
Heckflossen Etihat, Lufthansa, Air Berlin
La première est lâchée par la deuxième, et peut-être sauvée en partie par la troisième.

Im Zuge des Air-Berlin-Deals und der Codeshare-Vereinbarungen zwischen Etihad aus Abu Dhabi und der deutschen Lufthansa werden im harten Wettbewerbskampf weitere Synergien gesucht. Nach einem Treffen von James Hogan (Konzernchef der Etihad Aviation Group) und Carsten Spohr (Vorstandsvorsitzender Deutsche Lufthansa AG) wurden in Abu Dhabi weitere Schritte der Zusammenarbeit bekannt.

Die Etihad Aviation Group und Lufthansa Technik (LHT) haben eine Absichtserklärung unterzeichnet. LHT soll demnach Wartung, Reparatur und Generalüberholung der Flotte von Etihad Airways und weiterer Airlines, an denen diese beteiligt ist (u.a. Air Berlin, Alitalia), übernehmen. Etihad Airways und Lufthansa prüfen zudem eine Ausweitung ihrer Kooperation in weiteren Bereichen wie Fracht, Einkauf und Passagierservice. Zudem soll es eine globale Kooperation beim Catering im Umfang von USD 100 Mio. geben. Der Vier-Jahres-Vertrag sieht vor, dass die Lufthansa-Tochter LSG Sky Chefs das Catering für Etihad Airways in insgesamt 16 europäischen, asiatischen und amerikanischen Städten übernimmt.

Codeshare auch auf der Langstrecke
Das bereits angekündigte Codesharing beider Luftfahrtkonzerne gilt seit 1. Februar 2017 für Flüge zwischen Abu Dhabi und Deutschland. Ab jetzt werden die beiden täglichen Etihad-Flüge zwischen dem Drehkreuz Abu Dhabi und den deutschen Zielflughäfen Frankfurt und München auch unter Lufthansa-Flugnummern angeboten. Vorbehältlich der behördlichen Genehmigung werden zudem die Langstrecken-Direktflüge von Lufthansa zwischen deren Heimatflughafen Frankfurt und Rio de Janeiro in Brasilien sowie der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá mit Etihad-Flugnummern versehen. Davon profitieren beide: Lufthansa erhält über Abu Dhabi einen grösseren Zugang zu Zubringer-Märkten auf dem indischen Subkontinent, während Etihad via Deutschland Zugang zu Südamerika erhält. In Frankfurt und München wird Etihad in die Terminals umziehen, in denen auch Lufthansa zu Hause ist.

Was bisher geschah
Die Lufthansa Group hat im Dezember 2016 einen Wet-Lease-Vertrag über 38 Flugzeuge mit Air Berlin – einer Airline, an der Etihad Aviation Group zu 29% beteiligt ist – unterzeichnet. Der Lufthansa Point-to-Point-Carrier Eurowings wird 33 Flugzeuge auf Wet-Lease-Basis übernehmen und die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines weitere fünf. Die am 16. Dezember 2016 unterzeichnete Vereinbarung zwischen Eurowings und Air Berlin wurde für einen Zeitraum von sechs Jahren geschlossen und tritt am 10. Februar 2017 in Kraft, wenn das erste dieser Flugzeuge für Eurowings startet.