Flughafen Genf erholt sich weiter

Das Langstreckennetz ist zurück.
André Schneider und Christian Lüscher an der Medienkonferenz des Flughafen Genf ©zVg

Das Jahr 2023 hat die Erholung der Flugaktivitäten in Genf bestätigt: Genève Aéroport empfing 16,48 Millionen Passagiere, 17,02% mehr als im Jahr 2022. Die Anzahl der Passagiere entspricht 92% des Passagieraufkommens im Jahr 2019, vor der Covid-Krise.

Diese höheren Passagierzahlen haben erhebliche Auswirkungen auf die Einnahmen aus dem
Flugbetrieb und aus anderen Bereichen und führen zu einem Umsatzanstieg auf
CHF 489,6 Mio. im Jahr 2023 (CHF 423,1 Mio. im Jahr 2022). Nach Abzug des
an den Kanton Genf gezahlten Gewinnanteils beläuft sich der Reingewinn auf CHF 44,3
Mio. Im Jahr 2023 verzeichnet Genève Aéroport einen Gewinn von 88,6 Millionen Franken (CHF 61,8 Mio, im Jahr 2022) vor der Retrozession an den Kanton Genf und CHF 44,3 Mio.  nach der Rückübertragung.

Nach der Covid-Krise hatte der Staatsrat beschlossen, die Gewinnrückvergütung für das Jahr 2022 von den üblichen 50% auf 25% zu senken. Diese Massnahme wird 2023 nicht verlängert und die Retrozession wird in Anwendung der Zielvereinbarung wieder auf das Niveau von 50% zurückgeführt.

Dank der gemeinsamen Wirkung der Betriebskostenkontrolle und der Erhöhung der Fluggebühren verbessert Genève Aéroport seine Profitabilität. Die Marge des Betriebsergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) liegt bei +38,6%
(+37,4% im Jahr 2022).

Dieses sehr gute Ergebnis ermöglicht eine rigorose Fortsetzung des Schuldenabbaus in
Übereinstimmung mit der vom Verwaltungsrat validierten Strategie zur Überwindung der
Gesundheitskrise. Nach einem Höchststand der Nettoverschuldung von 790 Millionen Franken im Januar 2022 sinkt diese bis Ende 2023 auf CHF 578 Mio. (CHF 685 Mio. Ende 2022). Dieser Verschuldungsgrad, der Ende 2023 besser als erwartet ausfällt, ist auch eine Folge der Verzögerung bei den geplanten Investitionsausgaben für den Bau des neuen Logistikzentrums für Gepäcksortierung (BLC).

Die Erträge aus der Luftfahrt steigen im Vergleich zu 2022 um 15,7% auf CHF 287,2 Mio. . Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf die Zunahme des Verkehrsaufkommens
(Flugbewegungen und Passagiere) zurückzuführen. Die nicht-aeronautischen Einnahmen (Geschäfte, Parkplätze, Mieten usw.), steigen ebenfalls um 15,7% auf CHF 202,5 Mio.
Im vergangenen Jahr blieb der Anteil der Einnahmen aus der Luftfahrt an den Gesamterlösen mit 58,7% stabil, während derjenige der nicht-aeronautischen 41,3% betrug.

Passagiere noch nicht ganz zurück

Im Jahr 2023 empfing Genève Aéroport 16’482’713 Passagiere, das sind 17,02% mehr als im Jahr 2022 aber 8,05% weniger als im Jahr 2019. Das Gesamtverkehrsaufkommen (Linienund Charterverkehr, kommerzielle und nicht-kommerzielle Luftfahrt) stieg im Vergleich zu 2022 um 5,93% auf 172’841 Flugbewegungen. Diese Zahl liegt immer noch 7,10% unter dem Niveau von 2019.

Seit mehreren Jahren regt Genève Aéroport die Fluggesellschaften durch finanzielle Anreize
an, Flugzeuge der neuesten Generation zu bevorzugen, die so zur Begrenzung der
Lärmemissionen beitragen. Im Jahr 2023 beträgt der Anteil der Linien- und Charterflugzeuge der neuesten Generation, die weniger Lärm verursachen und weniger Kerosin verbrauchen, 32,53% der Flugbewegungen von Linien- und Charterflugzeugen. Der Anstieg verdeutlicht, dass diese starken Initiativen zu konkreten Ergebnissen führen. Im Jahr 2021 lag dieser Anteil bei 22,25% und im Jahr 2022 bei 24,95%.

Rückkehr zum Pre-Covid-Langstreckennetzwerk

Genève Aéroport verfügt wieder über das gesamte Langstreckennetz der Vorkrisenzeit, wobei einige Destinationen zusätzlich mit erhöhten Frequenzen bedient werden. Das Angebot von Genève Aéroport steigt von 146 Destinationen im Jahr 2022 auf 148 Destinationen im Jahr 2023. Im Jahr 2023 zählen London, Paris, Porto, Lissabon und Amsterdam zu den TOP 5 der Reiseziele nach Städten.

Die Marktanteile der zehn grössten Fluggesellschaften im vergangenen Jahr verteilen sich wie folgt: Easyjet (46,4%), Swiss (12,2%), British Airways (4,9%), Air France (3,8%), Iberia (2,9%), KLM Royal Dutch Airlines (2,2%), TAP Portugal (2,1%), Emirates (2,0%), Turkish Airlines (1,9%) und Lufthansa (1,6%). (TI)