Flughafen Zürich erlebt schwieriges erstes Halbjahr

Wenig Passagiere und ein grosser Verlust.
Leerer Flughafen Zürich im April 2020. ©Flughafen Zürich

Das erste Halbjahr 2021 der Flughafen Zürich AG war geprägt von pandemiebedingten Reisebeschränkungen sowie wesentlichen Einschränkungen der kommerziellen Zentren. Daraus resultierte ein Konzernverlust in der Höhe von CHF 45.1 Mio. für das erste Halbjahr. 

Der Start ins neue Jahr mit geschlossenen Läden und Restaurants, einer fragilen medizinischen Lage sowie dauernd ändernden Reisebeschränkungen und -bestimmungen war schwierig. Der Flugverkehr bewegte sich bei maximal 25% gegenüber der Vorkrisenzeit. Seit der Verbesserung der medizinischen Lage im Frühling, dem Impffortschritt und der schrittweisen Öffnung der Grenzen, insbesondere innerhalb Europas, nimmt das Passagier- und Verkehrsaufkommen seit diesem Sommer wieder zu.

60 Prozent weniger Passagiere als 2020

Von Januar bis Juni 2021 nutzten rund 2.1 Mio. Passagiere den Flughafen Zürich als Ausgangs-, Umsteige- oder Zielort ihrer Flugreise, was einem Rückgang von 60.5% im Vergleich zur Vorjahresperiode entspricht. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 ging die Anzahl Passagiere gar um 85.9% zurück. Die Anzahl Flugbewegungen verringerte sich im ersten Halbjahr 2021 um 31.9% auf 41ʼ123 Starts und Landungen. 

45 Millionen Verlust

Die Gesamterträge in den ersten sechs Monaten 2021 lagen gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 um 15.1% tiefer bei CHF 263.6 Mio., gegenüber 2019 sind es sogar -55.2%. Dabei reduzierten sich insbesondere die aviatischen Erträge, die lediglich noch 25% der Gesamterträge ausmachten, während es vor Corona rund 55% waren. 

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) sank im Vorjahresvergleich um 12.1% auf CHF 92.2 Mio. Gegenüber 2019 liegt der EBITDA um 69.6% tiefer. 

Damit resultierte im ersten Halbjahr 2021 ein Verlust von CHF 45.1 Mio. In der Vorjahresperiode resultierte ebenfalls ein Verlust im Umfang von CHF 27.5 Mio., während 2019 noch ein Gewinn von CHF 143.4 Mio. erzielt werden konnte. 

Lukas Brosi, CFO Flughafen Zürich AG: «Trotz höherer Verschuldung wird die Flughafen Zürich AG dank eines hohen Eigenfinanzierungsgrades und angemessener Reserven sowie eines diversifizierten Geschäftsmodells die Krise weiterhin aus eigener Kraft durchstehen. Die ergriffenen Kosten- und Investitionsreduktionen zeigen Wirkung und die Liquidität der Unternehmung ist gesichert.» 

Wenn der positive Trend anhält…

Die Tendenz im Flugbetrieb wie in unseren Kommerzzentren entwickelt sich seit Sommer wieder in eine positive Richtung. Mit Beginn der Sommerferien im Juli erhöhte sich das Passagieraufkommen laufend und betrug an einzelnen Spitzentagen gegen 68’000 Passagiere, das entspricht rund 60% gegenüber 2019.

Hält der positive Trend an, so rechnet die Flughafen Zürich AG derzeit mit rund der Hälfte der Passagiere bis Ende Jahr gegenüber der Vorkrisenzeit. Die Passagier- und Verkehrsprognose für dieses Geschäftsjahr bleiben jedoch aufgrund zahlreicher Reisebeschränkungen und Unklarheiten über deren Aufhebung und weiterer Pandemieentwicklung mit grossen Unsicherheiten verbunden. 

Stephan Widrig, CEO Flughafen Zürich AG: «Wir sind überzeugt, dass sich der Luftverkehr mittelfristig erholen wird. Die Bevölkerung weltweit wächst und vernetzt sich global immer stärker, wodurch die Nachfrage nach internationaler Mobilität weiter zunehmen wird.» (TI)