Ganz Deutschland steht still

Aktualisiert am 27.03.2023
Die Gewerkschaften haben für heute Montag, 27. März einen bundesweiten Warnstreik angekündigt.
©ver.di

Verdi und die Gewerkschaft EVG streiken am Montag, den 27. März. Davon sind alle Flughäfen mit Ausnahme des BER, der Nah- und Fernverkehr der Bahn und der ÖPNV betroffen. Allein im Flugverkehr werden nach Einschätzung der Flughafenverbands ADV rund 380’000 Reisende betroffen sein.

Sowohl der Bahn- und Busverkehr als auch Flughäfen seien bundesweit zu grossen Teilen lahmgelegt, kündigten die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sowie die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) vorgängig an. Die Gewerkschaften begründen den Streik gemäss «srf.ch» mit mangelnden Fortschritten bei den Lohngesprächen. Bereits am Sonntagabend, 26. März, waren erste Auswirkungen spürbar.  

Im ÖPNV wird in Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Bayern gestreikt. Der Schiffsverkehr und die Autobahnen werden ebenfalls betroffen sein. Die Deutsche Bahn teilt mit, dass der gesamte Fernverkehr am 27. März eingestellt wird. Auch der Nahverkehr in Deutschland werde stark beeinträchtigt sein.

Der Warnstreik werde sich auch am Dienstag, 28. März noch auf den Bahnverkehr auswirken, teilte die Deutsche Bahn mit. Fahrgäste, die für Montag oder Dienstag eine Bahnreise gebucht haben, könnten ihr Billett noch bis und mit dem 4. April flexibel nutzen. Sitzplatzreservierungen könnten kostenlos storniert werden. 

Wie ist die Schweiz vom Streik betroffen?

Die SBB ersetzen wegen des Bahnstreiks in Deutschland am 27. März zahlreiche grenzüberschreitende Züge – allerdings nur in der Schweiz selbst. Von Reisen nach Deutschland wird abgeraten. Der Bahnverkehr in der Schweiz sei somit vom Streik nicht betroffen, teilte eine SBB-Mediensprecherin gemäss «srf.ch» mit. 

Am 27. März würden sowohl ICE-Verbindungen als auch Nachtzüge und Regionalzüge von und nach Deutschland ausfallen. Einzelne Zugausfälle werde es somit bereits am Sonntag und auch noch am Dienstag geben. 

Diese Flughäfen stehen still

Der Flughafen Frankfurt am Main hatte bereits mitgeteilt, nach der Warnstreikankündigung gebe es am 27. März keinen regulären Passagierverkehr am Frankfurter Luftfahrt-Drehkreuz. «Alle Aufgaben, die einen vollumfänglichen Flugbetrieb ermöglichen», seien aufgrund des Warnstreiks ausgesetzt, teilte die Betreibergesellschaft Fraport mit. 

Auch am Flughafen München wird wegen des ganztägigen Warnstreiks der reguläre Betrieb eingestellt. Es werde «kein regulärer Passagier- und Frachtverkehr am Münchner Airport stattfinden», teilt die Flughafengesellschaft mit. Passagiere, die eine Flugreise von oder nach München geplant haben, sollen sich mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung setzen. 

Der Vorsitzende der Flughafengesellschaft München, Jost Lammers, sagte, die von Verdi angekündigte Arbeitsniederlegung stelle eine «beispiellose Eskalation dar und ist überzogen und völlig unverhältnismässig». Das Drehkreuz München werde damit praktisch stillgelegt. 

Dem Flughafen Zürich wurden bisher noch keine Annullationen für Flüge aus Deutschland gemeldet. Allerdings sei es dafür noch etwas früh, schrieb Mediensprecherin Jasmin Bodmer-Breu laut «SRF». Man rechne damit, dass die Fluggesellschaften in den kommenden Tagen über ihre Flugpläne entscheiden werden. (TI)