Germania will Staatshilfe für Air Berlin verhindern

Während der Übergangskredit torpediert werden soll, plant Lufthansa offenbar die Langstreckenflüge in die USA zu übernehmen.
© Airliners.net (Philipp Schütz)

Solange die EU-Kommission den von der deutschen Regierung gesprochenen Überbrückungskredit von EUR 150 Mio. an die Air Berlin nicht genehmigt, soll auch kein Geld fliessen. Das ist der Standpunkt von Germania, die nun juristische Schritte eingeleitet hat und den Überbrückungskredit per Eilverfahren verhindern will. Wie schon Ryanair begründet auch Germania ihre Klage mit einer «einseitigen Bevorzugung von Lufthansa, die deren marktbeherrschende Stellung noch verstärkt». Über den Antrag von Germania soll am 15. September abgestimmt werden.

Lufthansa will die US-Flüge ab Berlin und Düsseldorf fortführen
Derweil berichtet die Nachrichtenagentur Reuters, dass Lufthansa plane, die Langstreckenflüge der Air Berlin ab Berlin und Düsseldorf fortzuführen. Lufthansa hatte bereits früher Interesse an den 17 Langstrecken-Flugzeugen der Air Berlin bekundet. Das Geschäft ab den beiden Flughäfen würde zumindest für Eurowings passen. Ganz unproblematisch wäre eine Übernahme der US-Strecken aber nicht: Lufthansa käme damit ihrem Joint-Business-Partner United Airlines ins Gehege und müsste sich mit ihr über die effektiv anzufliegenden Ziele einigen.

Topbonus plant Zukunft ohne Air Berlin
Das ebenfalls insolvente Meilenprogramm Topbonus sucht unterdessen nach einem neuen Investor. Das in eine separate Gesellschaft ausgelagerte Vielfliegerprogramm mit Daten von über vier Millionen Teilnehmern plant eine Zukunft ohne Air Berlin. Dies gaben der Insolvenzverwalter Christian Otto und Geschäftsführer Anton Lill bekannt. Zwar können momentan nach wie vor keine Meilen gesammelt oder eingelöst werden, aber sowohl Air Berlin wie auch die Partner-Airlines würden weiterhin die Status-Vorteile für Inhaber der Silver-, Gold- und Platinum Card gewähren, teilte Topbonus mit. (ES)