Gewerkschaft Aeropers stärkt Swiss den Rücken

Der Pilotenverband ist der Meinung, dass die Verhältnismässigkeit für ein Impfobligatorium, basierend auf der Fürsorgeplicht der Swiss, aktuell gegeben ist.
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Grundsätzlich beurteilt der Pilotengewerkschaft Aeropers das Impfobligatorium der Swiss weiterhin als nachvollziehbar und zweckmässig – die Impfung bietet den bestmöglichen Schutz im Cockpit. Die Prozesse im Rahmen der Einführung und Umsetzung des Impfobligatoriums hingegen verlaufen aus Sicht der Aeropers unbefriedigend.

Rund um die Einführung und Umsetzung des Impfobligatoriums der Schweizer Airline fänden zwischen den Sozialpartnern weiterhin lediglich konsultative Gespräche statt. Der Aeropers-Vorstand bedauere, dass bisher nur einzelne seiner Vorschläge von Swiss berücksichtigt wurden.

Die Antwort auf die Frage, ob das Impfobligatorium bei Swiss rechtmässig ist, hängt nach Meinung des Pilotenverbands massgeblich von der Verhältnismässigkeit dieser Massnahme ab. Die Verhältnismässigkeit jedoch ist situationsabhängig und somit dynamisch. Entgegen der ursprünglichen Einschätzung haben sich die Einreisebestimmungen nicht im erwarteten Mass verschärft, sodass die Verhältnismässigkeit aus rein betrieblichen Gründen zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorliegt.

Aeropers ist aber trotzdem der Meinung, dass die Verhältnismässigkeit, basierend auf der Fürsorgeplicht der Swiss, aktuell gegeben ist. Da die Einreisebestimmungen sehr volatil sind, könnten aber auch betriebliche Gründe die Verhältnismässigkeit sehr bald zusätzlich stützen.

«Uns ist bewusst, dass diese Situation für Pilotinnen und Piloten, welche sich nicht für eine Impfung entscheiden wollen oder können, sehr schwierig ist», sagt Aeropers-Mediensprecher Thomas Steffen. «Wir unterstützen unsere Mitglieder in der Wahrnehmung ihrer Rechte. Am Ende des im GAV festgelegten Prozesses sind, je nach Verlauf, Kündigungen jedoch möglich.» Aeropers erwartet von Swiss einen sozialverträglichen Umgang mit den betroffenen Arbeitnehmenden. (TI)