Gewinn der Swiss bricht um einen Viertel ein

Bei der Konzernmutter Lufthansa Group sieht’s noch viel schlechter aus.
Pour des raisons opérationnelles, Swiss n'utilise pas le plus gros appareil de sa flotte, le Boeing 777-300ER. ©Swiss

Heftiger Gewinneinbruch bei Swiss: Im ersten Halbjahr 2019 erzielte die Airline ein operatives Ergebnis von CHF 245 Mio. (1. HJ 2018: CHF 322 Mio.). Gegenüber dem Rekordjahr 2018 bedeutet dies einen Rückgang um 24%. Der Umsatz lag mit CHF 2,58 Mia. auf Vorjahresniveau.

Die Fluggesellschaft führt die negative Ergebnisentwicklung vor allem auf höhere Aufwendungen für Treibstoff und Wartung sowie den anhaltenden Druck auf die Ticketpreise wegen Überkapazitäten auf dem Markt zurück. Zudem sei die Cargo-Nachfrage, vor allem nach Fernost, rückläufig, teilte Swiss mit. Für das Gesamtjahr 2019 strebt Swiss aber nach wie vor eine zweistellige Adjusted-Ebit-Marge an.

«Auch wenn wir nicht an das Rekordergebnis des Vorjahreszeitraums herangekommen sind, können wir insbesondere angesichts der anspruchsvollen Marktlage zufrieden sein», meint Swiss-CFO Michael Niggemann. «Die höheren Aufwendungen für Treibstoff und Wartung hatten wir einkalkuliert, die Ergebnisentwicklung entspricht unseren Erwartungen.» Und CEO Thomas Klühr betont: «Dank unserer Milliardeninvestitionen verfügen wir über eine der modernsten Flotten in Europa, was nicht nur unseren Fluggästen, sondern auch der Umwelt zu Gute kommt. Aus ökologischen Gesichtspunkten leisten effiziente Flugzeuge den mit Abstand grössten Beitrag zur Verringerung der Klimawirkung durch den Flugverkehr.» In der zweiten Jahreshälfte wird Swiss die zwei zusätzlichen Boeing 777-300ER in Empfang nehmen, die sie im Mai 2018 bestellt hatte.

Gewinneinbruch bei der Lufthansa Group: 60%

Auch die Swiss-Konzernmutter Lufthansa Group muss einen heftigen Gewinneinbruch verkraften: Minus 25% im zweiten Quartal 2019, aufs erste Halbjahr gerechnet sogar um 60% von EUR 1,052 Mia. auf EUR 418 Mio. beim Adjusted Ebit. «Unser Ergebnis wird durch harten Konkurrenzkampf in Europa mit hohen Überkapazitäten beeinflusst», erklärte Finanzchef Ulrik Svensson. Bei den drei Netzwerk-Airlines Lufthansa, Swiss und Austrian Airlines insgesamt brach der Gewinn im ersten Halbjahr um 43% ein. Die Billigflugtochter Eurowings schrieb einen Verlust von EUR 273 Mio. (Vorjahr EUR 220 Mio.) in den ersten sechs Monaten.

Vor sechs Wochen hatte die Lufthansa wegen der schwachen Geschäftsentwicklung schon die Jahresprognose kräftig gesenkt. Für 2019 erwartet der Konzern seither noch eine Ebit-Marge von 5,5 bis 6,5%, was einem bereinigten Ergebnis zwischen EUR 2 und 2,4 Mia. entspricht. Gegenüber dem Vorjahr wäre das ein Rückgang um 14 bis 28,5 Prozent. Angesichts dessen denkt die Lufthansa Group offenbar über einen Umbau ihrer Konzernstruktur nach. (TI/CM)