Gibt’s an Ostern wieder Flugchaos?

Der Fluggastrechte-Vertreter Skyscop rechnet mit einer ersten nicht zu bewältigenden Bewährungsprobe.

Nachdem Flugreisende schon letztes Jahr mit Rekordverspätungen zu kämpfen hatten, sieht es dieses Jahr nicht besser aus, so formuliert es das Fluggastrechte-Portal Skycop: «In den Hauptreisezeiten ist auch 2019 mit erheblichen Einschränkungen zu rechnen», heisst es. Schon in den Osterferien drohe ein Flugchaos, da zum Beispiel in Deutschland weiterhin viele Fluglotsen fehlten. «Für die erwarteten Verkehrsmengen fehlen mindestens 90 Fluglotsen», wird der Chef der Deutschen Flugsicherung (DFS), Klaus-Dieter Scheurle. zitiert.

Nach dem Rekordwert von 3,4 Millionen Flugbewegungen aus dem Vorjahr erwartet die DFS für 2019 eine weitere Steigerung um bis zu vier Prozent im deutschen Luftraum. «Wie eine solche Zunahme des Verkehrs ohne die erforderliche Anzahl an Lotsen reibungslos ablaufen soll, ist mir schleierhaft», so Lukas Rasciauskas, CEO von Skycop. Trotz zahlreicher Bemühungen vieler Fluglinien und Flughafenbetreiber sei mit keiner Verbesserung der Verspätungssituation zu rechnen, zitiert Skycop Matthias Maas, den Bundesvorsitzenden der deutschen Gewerkschaft der Fluglotsen. Die Lage um die gegroundeten Boeing 737-Max verschärfe die Situation.

An Ostern rechnet Skycop mit einer ersten nicht bewältigbaren Bewährungsprobe. «Betroffene sollten bei einer Verspätung oder einem Flugausfall in jedem Fall ihr Recht auf eine Entschädigung prüfen», so Rasciauskas.

Was sagt der Flughafen Zürich?

Da die Osterfeiertage in vielen Kantonen mitten in die Frühlingsferien fallen, rechnet man auch am Flughafen Zürich mit einem erhöhten Passagieraufkommen. «Wir gehen davon aus, dass wir bereits ab dem 12. April die ersten Tage mit 100’000 Passagieren haben werden, die in Zürich abfliegen, umsteigen oder ankommen», heisst es auf Anfrage. Im Sommer rechnet man erneut mit einer angespannten Verspätungssituation. «Vorhersagen dazu lassen sich allerdings keine genauen machen. Es kommt darauf an, wie viel Personal die europäischen Flugsicherungen seit letztem Jahr zusätzlich aufbauen konnten bzw. ob sie schon voll einsatzfähig sein werden. Dann kommt noch der Faktor Streik dazu, der letzten Sommer ebenfalls zu vielen Ausfällen und Verspätungen geführt hat, und ein weiterer Faktor waren im letzten Sommer die ungewöhnlich starken Gewitter.» (TI)